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mehr als 1000 Beiträge seit 05.10.2011

Super Artikel ! 18 x "neoliberal" und ein wenig "Kontaktschuld"

Wow, super Artikel !
18X "neoliberal" , damit ist das Feindbild für den Leser bereits gesetzt.
Dazu noch ein wenig Kontaktschuld:

Es bestehen insgesamt wenig Berührungsängste bei der GLS-Bank in Bezug auf die Bertelsmann-Vorzeige-Universität Witten-Herdecke.

Und schon steht die These von der fiesen

Bertelsmann-GLS-Bank-Connection

Sorry, aber der Artikel agiert auf besten SPON-Propangda-Niveau.
Dafür das die Uni Witten-Herdecke "neoliberal" sein soll liefert der Autor keinerlei Belege, außer dass es eine privat finanzierte Uni ist und deshalb Studiengebühren verlangt.
Das ist um so infamer, da der Autor dabei offenkundig sich keinerlei Mühe gemacht hat, sich überhaupt näher mit der tatsächlichen Realität der Universität auseinanderzusetzen.
So steht z.B. im Lehrkrankenhaus Witten-Herdecke der Patient wesentlich mehr im Mittelpunkt (auch die Kassenpatienten) als in den meisten anderen (nebenbei meist nach "neoliberaler" Kosteneffizienz geführten) Krankenhäusern.
Und wie andere bereits erwähnt haben, ist an der Uni Witten-Herdecke Meinungspluralität noch ein wichtiges Gut. Ein Daniele Ganser dürfte an den Staatsunis, sollte er dort überhaupt jemals eingeladen werden, keine Chance gegen den wütenden ASTA-Mob haben.

Richtig dämlich wird die Argumentation, als der Autor versucht Waldorfschulen von der Uni Witten-Herdecke abzugrenzen:

Im Gegensatz zu Privatunis und staatlichen Schulen verfolgen die Waldorfschulen im Rahmen ihres Bildungskonzepts keine "neoliberalen" Ziele: Während an staatlichen Schulen in den meisten Fällen die Qualifikation der Kinder für die spätere reibungslose Integration in den Arbeitsmarkt im Vordergrund steht, ist es bei Waldorfschulen - zumindest erklärtermaßen - die Persönlichkeit des einzelnen Menschen.

Damit stehen die staatlichen Schulen trotz ihrer Unentgeltlichkeit ideologisch eher auf der Seite von Bertelsmann und Privatuniversitäten. Man könnte die Waldorfschulen mit ihrem Ansatz, möglichst wenig und möglichst spät mit Schulnoten Druck auf die Schülerinnen und Schüler auszuüben, in einem gewissen Sinne sogar als Insel in einem Meer einer stetig weiter durchökonomisierten Gesellschaft und einem Denken in Kategorien von Humankapital sehen.

Da das Hauptkriterium der Autors für den Stempel "neoliberal" das Verlangen von Studiengebühren ist, sei die Frage erlaubt weshalb dann Waldorfschulen keine "neoliberalen Ziele" haben sollen, denn auch dort wird Schulgeld verlangt. Und natürlich ist es auch ein Ziel der anthroposophischen Uni Witten-Herdecke die Persönlichkeit des Menschen zu fördern.

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