Zapata73 schrieb am 19. Juni 2003 21:38
> Erst war es nur ein Streik , dann mit etwas Hilfe des jungen
> westdeutschen Geheimdienst und etwas Mithilfe der Amies hier und da
> etwas gepusht und supportet ein Volksaufstand erster Kajütte.
oh weh, wenns nur so simpel gewesen wäre. mitnichten. mein opa könnte
dir ein lied davon singen, wenn er nicht 1993 gestorben wäre. denn er
war dabei, als in görlitz die strassen voller menschen waren, die
endlich mut fanden gegen den beinharten stalinismus ostdeutscher
prägung aufzustehen. mal zur erinnerung (also fakten): selbst die
russen empfahlen der eingesetzten regierung der ddr etwas mäßigeren
politischen umgang und keinen hastigen sozialismus. die leute hatten
nach der nazizeit nicht schon wieder bock auf großes hurra, angeblich
zu ihrem nutzen. übrigens waren die amis mehr als unvorbereitet auf
den 17. juni. und sie pfiffen den RIAS zurück, da sie schiss vor
einem harten ausgang in der SBZ hatten.
> Alles nur, weil
> Kalter Krieg in Kommen war und Russen und Amies damals nichts
> besseres zu tun hatten, als ihre ideologischen Zwistigkeiten auf
> deutschem Boden auszutragen... naja..wenn Kleinkinder was zum Spielen
> suchen, machen sie es meistens auch gleich kaputt...
versuchs mal mit der überlegung was du getan hättest 1953. ständig
wachsender politischer druck, wieder parolen die dich an die nazizeit
erinnern und kaum was zu beissen. und dann noch tarifkürzung,
staatlich verordnet. und deine gewerkschaft jubelt den genossen zu.
genau deswegen sind in über 700 (!!) städten und gemeinden über eine
million (!!) menschen auf die strassen gegangen und haben sich selbst
über den eigen mut gewundert. so wie 1989 auch. aber leider kamen die
russen mit ihrem militärischen spielzeug, so wie später in ungarn und
der CSSR. die amis kamen nicht, auch nicht als der russe westberlin
lahm legte und später einmauerte. klar war im kalten krieg der CIA am
werkeln um den osten aufzuweichen. aber vergiss bitte mal nicht die
leute, die einfach keinen bock mehr auf neue ideologische weisheiten
hatten. ein kollege meines opas bekam einen streifschuss der russen,
zwei aus seinem dorf mussten in den russischen GULAG, einer kam nur
lebend zurück. du siehst, ich seh das durch ne andere brille. am
besten du surfst mal zu dem thema und schmeisst deine vorurteile
vorher über bord. sagt freundlichst
ori lott
> Erst war es nur ein Streik , dann mit etwas Hilfe des jungen
> westdeutschen Geheimdienst und etwas Mithilfe der Amies hier und da
> etwas gepusht und supportet ein Volksaufstand erster Kajütte.
oh weh, wenns nur so simpel gewesen wäre. mitnichten. mein opa könnte
dir ein lied davon singen, wenn er nicht 1993 gestorben wäre. denn er
war dabei, als in görlitz die strassen voller menschen waren, die
endlich mut fanden gegen den beinharten stalinismus ostdeutscher
prägung aufzustehen. mal zur erinnerung (also fakten): selbst die
russen empfahlen der eingesetzten regierung der ddr etwas mäßigeren
politischen umgang und keinen hastigen sozialismus. die leute hatten
nach der nazizeit nicht schon wieder bock auf großes hurra, angeblich
zu ihrem nutzen. übrigens waren die amis mehr als unvorbereitet auf
den 17. juni. und sie pfiffen den RIAS zurück, da sie schiss vor
einem harten ausgang in der SBZ hatten.
> Alles nur, weil
> Kalter Krieg in Kommen war und Russen und Amies damals nichts
> besseres zu tun hatten, als ihre ideologischen Zwistigkeiten auf
> deutschem Boden auszutragen... naja..wenn Kleinkinder was zum Spielen
> suchen, machen sie es meistens auch gleich kaputt...
versuchs mal mit der überlegung was du getan hättest 1953. ständig
wachsender politischer druck, wieder parolen die dich an die nazizeit
erinnern und kaum was zu beissen. und dann noch tarifkürzung,
staatlich verordnet. und deine gewerkschaft jubelt den genossen zu.
genau deswegen sind in über 700 (!!) städten und gemeinden über eine
million (!!) menschen auf die strassen gegangen und haben sich selbst
über den eigen mut gewundert. so wie 1989 auch. aber leider kamen die
russen mit ihrem militärischen spielzeug, so wie später in ungarn und
der CSSR. die amis kamen nicht, auch nicht als der russe westberlin
lahm legte und später einmauerte. klar war im kalten krieg der CIA am
werkeln um den osten aufzuweichen. aber vergiss bitte mal nicht die
leute, die einfach keinen bock mehr auf neue ideologische weisheiten
hatten. ein kollege meines opas bekam einen streifschuss der russen,
zwei aus seinem dorf mussten in den russischen GULAG, einer kam nur
lebend zurück. du siehst, ich seh das durch ne andere brille. am
besten du surfst mal zu dem thema und schmeisst deine vorurteile
vorher über bord. sagt freundlichst
ori lott