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1 Beitrag seit 26.09.2005

MMPOGs und kein Ende

Also, den Text insgesamt fand ich ja durchaus interessant und er
stellt einen Wendepunkt in der Gesellschaft dar. Denn er zeigt auf
wie wichtig virtuelle Welten für uns geworden sind. Man sieht das an
der hitzigen Diskussion. Aber gleich darauf zu schließen, das man ein
Sozialfall wird, nur weil man sich einer virtuellen Welt hingezogen
fühlt, finde ich anmaßend. Ich möchte mich hier nicht als soziales
Wrack abspeisen lassen nur weil ich Stunden am Rechner verbringe, wie
es so bei manchen Postings herausgestellt wird. Ich würde meine
"Social Skillz" durchaus als sehr gut entwickelt bezeichnen. Vllt.
schiebt mich das immer wieder in die Position Channelmanager zu sein
;-).
Genauso sind, Vereine eine Welt für sich. Wenn ich die Leute auf z.B.
Kaninchenversammlungen/-ausstellungen bei meine Eltern ab und an mir
anschaue, frage ich mich auch, ob sie die Welt noch mitbekommen. Aber
es ist Ihre eigene Welt, genauso wie für andere Menschen halt WoW von
besonderen Reiz ist. Ob ich meinen Selbsverwirklichungstrieb real
auslebe oder nur virtuell, bleibt doch wohl meine Angelegenheit,
solange ich damit keinen anderen menschen beeinträchtige; das ist
Fakt! ^^. Manche Menschen können, wie erwähnt, eben nur virtuell sich
verwirklichen, wie es ihnen Spaß macht. Das mag man auch beurteilen,
wie man will, es ist eben so.

Ich habe nicht eine Minute WoW gespielt, dafür aber Tage und Wochen
Everquest2. Ich finde schon, das man hier eine relativ offene/freie
Welt hat. Mir hat es z.B. gefallen, eigentlich nur "Koch" zu sein,
den AbenteuerLvl habe ich ganz vernachlässigt. Das ergab auch lustige
Konstellationen, z.B. waren die Gebiete zum RohstoffeSammeln immer
extrem gefährlich für mich, oder ich konnte in Gebiete ohne den
erforderlichen Zugangsquest zu lösen, an dem meine Kollegen
verzagten.
Und da zeigt sich z.B. die Stärke eines solchen Spiels. Es vermag
Gefühle und Adrenalin zu verstärken. Kommunikation, Gefühle, eine
gewisse Selbsverwirklichung, all das sind Kernelemente in
erfolgreichen Spielen. Und Freiheiten werden jawohl nicht nur in den
Spielen beeinträchtigt, sondern auch in der realen Welt. Die
Beeinflussungen sollen zumindestens im Spiel ein gewisses Balancing
erbringen. Was natürlich nicht immer klappt, da die Entwickler UND
spielentwicklerische Meinungen, z.B. durch Foren etc., nicht alle
Eventualitäten vorhersehen können, die der menschliche Geist in
seinem Streben nach wettberwerberischen Vorteilen erfindet. Das macht
für manche Spieler aber auch wieder einen gewissen Reiz aus.

Und gerade bei der sozialen Selbsverwirklichung, Freunde finden etc.
haben die Spiele und die Internetkommunikation allg. viele Vorteile
gegenüber RL.  MMORPGs sind doch nur die systematische Fortführung
von reiner Internetkommunikation hin zum Spielen, eine Art Evolution,
die mit dem Chatten und der Email seinen Anfang fand. Am Anfang war
das Wort, .. später folgten die Taten (und wenn es virtuelle Taten
sind, an denen man gemessen wird).
Es zählen eben nur Inhalte und virtuelles Handeln; Aussehen etc. ist
unwichtig. Schaut euch doch mal die Alten Egos von Spielern an? Es
sind Wunschvorstellungen, wie sie in der realen Welt fast nie
umgesetzt werden können. Leben diese Menschen dann nicht Freiheiten
aus, die sie sonst nicht gehabt hätten? Wenn ein pickliger Teenager
mit Spange sein "Ich" einen phetten Mantel, Kampfstiefel und
Lederbeutel tragen läßt, würde man ihn im RL mit dem Auto mit den
viereckigen Rädern und der bunten Lackierung abholen. Im WoW oder
anderen Spielen kann er es tun und wird durch sein Handeln u.U. mehr
geachtet als im realen Leben. Hier zählt, wie gesagt, nur das Handeln
und ob die "Chemie" zwischen den Beteiligten stimmt. Die
Ausstaffierung dient oft nur der offensichtlichen
Meinungsdarstellung. Ich denke das sind Punkte, die diese Art von
Spielen so interessant machen für den Augenblick.

Auf was ich aber auch hinweisen möchte ist, das was kurz angesprochen
wurde, sind die Welten der echten MMPOGs. Browserspiele, die man
überall spielen kann, wo man Internet zur Verfügung hat. Denn diese
besitzen häufig ein viel größeres Suchtpotenziel, mußte ich am
eigenen Leibe feststellen. Ich spiel das in Deutschland
erfolgreichste Browserspiel seit über 3 Jahren! Dadurch, das man
keine Software braucht, um soetwas zu spielen, kann man es überall,
zu hause und auf der Arbeit, ja sogar bei Freunden, die über Internet
verfügen.

Aber davon mal abgesehen, sehe das Spielen allgemein (auch
Offlinespiele) als eine potenzielle Sucht an und ich versuch mich
z.B. davon fern zuhalten, indem ich im Garten meinener Eltern
aushelfe. Ich möchte dadurch auf andere Gedanken kommen und |eigene
Nahrung produzieren, statts dafür Arbeiter abzustellen...| ;-)

nomade

betreffende Links:
www.everquest2.de
www.ogame.de <-- oben angesprochene dt.-sprachige Nr.1
www.dotsoftheseas.de <-- mein derzeitiger Spieleliebling

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