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Avatar von gmv1
  • gmv1

126 Beiträge seit 31.12.2017

Re: Sicherheitsbereitschaft noch nie genutzt

Ja, das Fazit ist richtig. Aber durch das Abschalten der KKW werden sich die starken prozentualen Steigerungen noch mal 2 Jahre lang fortsetzen. Und dann sieht es im Vergleich zu 2019 leider nicht mehr so gut aus. Aber ich bin mir bewusst, dass das ein Einmaleffekt wegen des Atomausstiegs ist. Aber nichtsdestotrotz ist der Effekt da und wird in den nächsten beiden Jahren zu weiteren Anstiegen des fossilen Verbrauchs führen. Und bis (selbst bei einem wesentlich stärkeren Zubau an Wind und PV als in den letzten Jahren) die rund 60 TWh / Jahr relativ CO2-freier Atomstrom durch netto neu zugebaute EE ersetzt sind, werden Jahre vergehen. Und das bei steigendem Stromverbrauch. D. h. für den deutschen Strommix sieht es auf Jahre hinaus erst mal wesentlich schlechter aus als 2020. Bis die 360 g / kWh wieder erreicht werden dauert es wohl realistisch betrachtet noch etliche Jahre. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Sektorkopplung. Beim Umstieg von Verbrennern auf E-Autos z. B. wird für die Lebenszeit des Fahrzeugs oft von einem sinkenden CO2-Ausstoß pro gefahrenen Kilometer ausgegangen. Das ist im Prinzip auch richtig. Nur nicht in Deutschland in den 20er Jahren. Da steigt der CO2-Ausstoß erst mal stark an und braucht dann Jahre um wieder auf das Niveau von 2020 runter zu kommen. D. h. die CO2-Einsparung ist - leider - um einiges geringer als viele hier vorab kalkulieren. Das ist aber nun mal leider die Krux am gleichzeitigen Ausstieg aus Atomenergie und relativ langsamem Umstieg auf erneuerbare Energien. Daher wird hier in Deutschland gerade sehr viel Geld im Energiesektor verbraten ohne dass wir bei der CO2-Reduktion absolut betrachtet Fortschritte machen. Das ist aber ein rein deutsches Phänomen. In den meisten anderen Ländern sieht das wesentlich besser aus. Ist aber auch kein wirklicher Trost...

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