Niemand hat behauptet, dass es NUR an Merkel gelegen hätte. Dass die Grüne Verbotspartei als dedizierter Gegenspieler der FDP, Blockierer jeglicher freiheitlicher Vorhaben und Protagonisten der Interessen etatistischer Bürokratie da durchaus der entscheidende und neu dazukommende Faktor waren, der es letztlich auch unmöglich machte, das Problem der letzten Koalition korrigiert zu bekommen, bestreitet ja keiner.
Nur projizierst du in die Floskel vom "freuen auf Regierungsverantwortung" was rein, was da so nicht war. Die FDP hätte freilich gerne wieder Regierungsverantwortung gehabt… aber eben unter Konditionen, wo sie auch dazu kommt, ihre Programmpunkte wie vereinbart durchgesetzt zu bekommen. Der Lindner war ja trotz dem Trauma der letzten Koalition durchaus bereit, es zu versuchen und eine Koalition zu so zu verhandeln, dass das Problem sich nicht wiederholen könne… aber als im Rahmen der Koalitionsgespräche dann klar war, dass in der Jamaika-Koalition mit den Grünen da nichts laufen würde und die FDP wieder nur abgewürgt würde, hat er halt konsequenterweise die Reissleine gezogen.
Und wenn du die Diskussionen und Interviews auf FDP-Seite sowohl nach dem Debakel der letzten Koalition mit Merkel als auch eben gerade danach im Rahmen der letzten Bundestagswahl und Koalitionsgespräche bzgl. der Jamaika-Koalition verfolgt hättest, würdest du halt nicht der Vorstellung aufsitzen, als ob das Trauma der letzten Koalition da nicht durchaus entscheidend gewesen wäre und es nicht für Lindner genau darum gegangen wäre, die Wiederholung dieses Problems zu vermeiden. Dass die Grünen dann eben genau der letztlich ausschlagende Faktor waren, warum das nicht möglich war, ändert daran nichts.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.11.2020 10:00).