Gaby Weber ist eine der wenigen Journalistinnen, die auch mit Demonstranten spricht statt über Demonstranten.
Einige Interviews mit Teilnehmern der von Querdenken 711 organisierten Demo am 1. August:
https://www.heise.de/tp/features/Ich-sehe-keine-Opposition-in-der-Politik-4864936.html
" Bei den Interviews wie auch bei den nicht gefilmten Gesprächen habe ich zwei Tendenzen festgestellt: Da ist die Mehrheit, die einmal aus dem grünen Spektrum kam und sich heute als politisch heimatlos betrachtet und nach radikal demokratischen Lösungen sucht. Die Grünen waren ja mal eine Anti-System-Partei, die direkte Demokratie propagiert hat. Also links-offen und explizit nicht rechts.
In der zweiten Gruppe sind viele, die reale Existenzängste auf die Straße getrieben hat, Freiberufler, Arbeitslose - Leute, die nicht an jedem Ersten des Monats automatisch ihr Geld bekommen. Sie fühlen sich nicht gehört und belogen. Sie bezeichnen sich selbst als "unpolitisch" und sind offen für die AfD oder für linke Vorschläge - falls diese denn mal kommen würden."
Zu ähnlichen Einschätzungen wie Gaby Weber kam auch der Verfassungsschutz:
https://www.verfassungsschutz.niedersachsen.de/startseite/aktuelles_service/aktuelle_meldungen/demonstrationen-gegen-massnahmen-zur-eindammung-der-corona-pandemie-192205.html
"Die Teilnehmenden der Groß-Demonstration am 01.08.2020 in Berlin waren nur zu einem kleinen Teil sogenannte Reichsbürger oder Rechtsextremisten. Die Masse war nicht der extremistischen Klientel zuzuordnen. Jedoch zeigten sowohl die Besetzung der Reichstagstreppen als auch die vermehrten Reichsflaggen während der Demonstration am 29.08.2020 einen Trend zu einer zunehmenden Beteiligung von Extremisten."
(Die Quelle war zufällig eine der ersten, die Google gefunden hat. Bei den Demos in Berlin gab es von vielen Seiten, insbesondere von der Regierung, ähnliche Vorwürfe wie die von Jörg Reichel: Damals haben sie alle Verfassungsschutzämter davon distanziert und eine Steuerung der Demonstrationen durch Rechtsextreme ausgeschlossen.)