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  • Zahlen helfen

mehr als 1000 Beiträge seit 03.05.2020

Re: Naja, was haben die Römer je für uns getan ...

All die Kritik an Zucker, Abholzung, Massentierhaltung ist richtig. Diese Zustände sind aber auch ohne Corona schon grundfalsch.

Ja.

Es sollte aber nicht unerwähnt bleiben, dass die Marktwirtschaft aktuell das hervorragend tut, was sie am besten kann: Innovation, Versorgung und bestmögliche Produktion bei knappen Ressourcen.

Eigentlich unglaublich, dass binnen weniger Monate die Versorgung mit FFP2 Masken und medizinischem Gerät etc., kein Thema mehr ist, ebenso Millionen Tests jeden Tag inkl. Logistik abgewickelt werden, und dies stetig besser. Bald werden nach nur einem Jahr über ein Milliarde (sic!) Impfdosen bereitstehen, noch dazu verschiedene. Bei Masken, Software, Tests, Medizingerät - Innovationen überall und diese gut verfügbar.

Nun ja, bisschen naiv, nicht? Die Realität ist dann doch ein bisschen komplexer. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie im Frühjahr auch Leute, die mit keinerlei Zweifeln am Kapitalismus in den Büchern stehen (z.B. Spahn, Söder, sogar Altmaier) , ganz laut darüber nachgedacht haben, ob der Kapitalismus nicht doch versagt hat, weil er halt keinerlei Schutzausrüstung in Europa auf Lager hatte. Oder weil er (also der Kapitalismus) völlig unfähig war, so primitives Zeug wie Masken oder Schutzkleidung innerhalb von Tagen in riesigen Stückzahlen in Europa zu produzieren. Aber das war natürlich auch damals schon blödes (= populistisches) Gewäsch.

Hier wurde von Staaten finanziert zusätzlich von bösen Kapitalisten investiert was das Zeug hält.

Exakt das ist der Punkt. Die bösen Kapitalisten haben nicht investiert, sondern die Gelder, die ihnen die Staaten quasi aufgezwungen haben, brav einkassiert. Mit dem Investieren haben die schön gewartet, bis die Gelder in Form von Abnahmeverträgen oder Direktzahlungen da waren. Was auch durchaus nachvollziehbar ist, schließlich gibt denen keine Bank einen Kredit, nur weil sie so schöne blaue Augen haben. Wenn Sie sich mal ernsthaft mit der Finanzierung solcher Entwicklungen befassen, wären Sie sicher ziemlich überrascht, wie viele der glorreichen Errungenschaften des Kapitalismus mit staatlicher Knete finanziert wurden.

Aber generell befindet sich Ihr Post intellektuell durchaus auf Augenhöhe mit dem Artikel. Auch der versucht krampfhaft und weitgehend erfolglos, die Realität an die Vorstellungen des Autors anzupassen. Oder: ich habe eine Theorie -- wie mache ich jetzt die Welt kompatibel mit der Theorie? Das ist nicht weiter verwerflich, schließlich machen das Religionen und Philosophen seit Jahrtausenden. Verwerflich ist eher, dass der Autor offensichtlich keinerlei Ahnung von Medizingeschichte und der Geschichte von Infektionskrankheiten hat, sonst wüsste er, dass tödliche Krankheiten schon von Tieren auf Menschen übergesprungen sind, lange bevor überhaupt jemand das Wort "Kapitalismus" kannte.

Ansonsten bin ich schon bei Ihnen, dass der Kapitalismus in der europäischen Variante zumindest einigermaßen passabel funktioniert, was man von allen Alternativen, die bisher ausprobiert wurden, eher nicht gilt. Aber das heißt noch lange nicht, dass man deswegen solche naiven Lobliedchen wie Ihren Post darauf verfassen sollte.

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