Mathematiker, Physiker und andere Naturwissenschaftler haben
Phaenomene wie sie vom Autor angesprochen werden lange vor Hegel und
Marx studiert. Z.B. betrachtete L. Euler bereits 1757 das Problem
eines belasteten Stabes, der knickt (Qualitaet), sobald eine
Maximallast ueberschritten wird (Quantitaet). Das ist wohl das erste
Beispiel der wissenschaftlichen Behandlung eines "Kipppunktes".
Der Unterschied zum Ansatz von Marx und Hegel ist hier ein
fundamentaler: Euler ging von physikalischen Grundannahmen aus und
leitete daraus seine Theorie mit mathematischen Schritten (d.h. kaum
anfechtbar) ab, mit einer klaren Beschreibung der Umstaende, in
denen die Theorie zutrifft und somit auch impliziten Warnungen vor
Situationen in denen sie nicht mehr zutrifft und nicht angewandt
werden sollte. Bei Hegel und Marx fehlt zwar dieser selbstkritische
Aspekt nicht voellig, aber es ueberwiegt die Tendenz, das
theoretische Konstrukt allem und jedem historischen Phaenomen
ueberzustuelpen.
Das fuehrt dann bei spaeten Adepten wie dem Autor dazu, dass sie auch
voellig andere Phaenomene, wie z.B. thermodynamische
Phasenuebergaenge, unter diesen Hut stecken wollen. Der Effekt ist
hier eindeutig regressiv: Die Hegelsche / Marxsche Terminologie und
Methodik ist viel zu krude fuer die Vielfalt naturwissenschaftlicher
Phaenomene. Dialektischer Materialismus erklaert nichts ueber
Phasenuebergaenge oder Kipppunkte oder Hysterese, er ist nicht an
physikalischen Mechanismen interessiert, er macht keine Vorhersagen
oder die falschen Vorhersagen (z.B. sind viele "Qualitaetsspruenge"
in physikalischen oder chemischen System reversibel), er ist hier
nichts als ein irrefuehrendes Schema zur oberflaechlichen
Beschreibung.
Das tut der intellektuellen Leistung von Hegel und Marx keinen
Abbruch - sie raeumten mit dem vielleicht im 19. Jh. unter
Philosophen weit verbreiteten Gradualismus auf und gaben neuen
Begriffen eine weite Verbreitung. Aber die Naturwissenschaften waren
zuerst da, sie waren damals schon weiter, und sie sind auch jetzt
immer noch viel, viel weiter.
Phaenomene wie sie vom Autor angesprochen werden lange vor Hegel und
Marx studiert. Z.B. betrachtete L. Euler bereits 1757 das Problem
eines belasteten Stabes, der knickt (Qualitaet), sobald eine
Maximallast ueberschritten wird (Quantitaet). Das ist wohl das erste
Beispiel der wissenschaftlichen Behandlung eines "Kipppunktes".
Der Unterschied zum Ansatz von Marx und Hegel ist hier ein
fundamentaler: Euler ging von physikalischen Grundannahmen aus und
leitete daraus seine Theorie mit mathematischen Schritten (d.h. kaum
anfechtbar) ab, mit einer klaren Beschreibung der Umstaende, in
denen die Theorie zutrifft und somit auch impliziten Warnungen vor
Situationen in denen sie nicht mehr zutrifft und nicht angewandt
werden sollte. Bei Hegel und Marx fehlt zwar dieser selbstkritische
Aspekt nicht voellig, aber es ueberwiegt die Tendenz, das
theoretische Konstrukt allem und jedem historischen Phaenomen
ueberzustuelpen.
Das fuehrt dann bei spaeten Adepten wie dem Autor dazu, dass sie auch
voellig andere Phaenomene, wie z.B. thermodynamische
Phasenuebergaenge, unter diesen Hut stecken wollen. Der Effekt ist
hier eindeutig regressiv: Die Hegelsche / Marxsche Terminologie und
Methodik ist viel zu krude fuer die Vielfalt naturwissenschaftlicher
Phaenomene. Dialektischer Materialismus erklaert nichts ueber
Phasenuebergaenge oder Kipppunkte oder Hysterese, er ist nicht an
physikalischen Mechanismen interessiert, er macht keine Vorhersagen
oder die falschen Vorhersagen (z.B. sind viele "Qualitaetsspruenge"
in physikalischen oder chemischen System reversibel), er ist hier
nichts als ein irrefuehrendes Schema zur oberflaechlichen
Beschreibung.
Das tut der intellektuellen Leistung von Hegel und Marx keinen
Abbruch - sie raeumten mit dem vielleicht im 19. Jh. unter
Philosophen weit verbreiteten Gradualismus auf und gaben neuen
Begriffen eine weite Verbreitung. Aber die Naturwissenschaften waren
zuerst da, sie waren damals schon weiter, und sie sind auch jetzt
immer noch viel, viel weiter.