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  • Klaus N

mehr als 1000 Beiträge seit 28.09.2004

Re: zynisch *und* ernst

fpdcb schrieb am 15.08.2019 08:26:

Die BRD war Frontstaat gegen die Roten.
Genau aus diesem grund MUSSTE es dem Arbeiter im Westen immer besser gehen als dem im Osten, die Folgen wären sonst undenkbar gewesen.

Das ist nonsense. Auch in anderen kapitalistischen Nicht-Front-Staaten war das gleiche Bild zu sehen, und der Anteil derjenigen, die ein System wie in der DDR wollten war wohl nirgends höher als 10%. Und diejenigen, die dann tatsächlich "'rübermachten", also von West nach Ost waren natürlich noch weniger.

Seit 30 Jahren kein gleicher Lohn für gleiche Arbeit - begründet mit mangelnder Produktivität - was für eine Verarsche!

Wenn Sie damit meinen, dass es seit 1990 keine Lohnerhöhungen gegeben hätte, dann liegen Sie falsch.
https://data.oecd.org/chart/5DXE
Das zeigt die Entwicklung des Bruttolohns je Arbeitsstunde seit in Deutschland seit 1990.
Die gefühlt stagnierenden Löhne haben damit zu tun, dass:
a) die Arbeitsstunden pro Erwerbstätigen gesunken sind
b) die Steuer- und Abgabenbelastung gestiegen ist

Wenn Sie hingegen meinen, dass es immer noch Unterschied zwischen Ost und West gibt, dann stimmt das, aber das Produktivitätsargument als Verarsche abzutun ist kein Argument. Übrigens meine ich mit Produktivität nicht, dass Ossis fauler oder dümmer sind und deswegen weniger leisten (wirklich nicht), sondern dass im Osten weniger Industrie ist.
Und dann führt die nach wie vor höhere Arbeitslosigkeit im Osten tatsächlich zu einem höherem Lohndruck, das ist tatsächlich ein nicht-Produktivitäts-Argument.

Wer den Kapitalismus als alternativlos darstellt, ist feige und nimmt Kriege, Vertreibung, Armut, Unterdrückung, Demokratieabbau/verzicht und Umweltzerstörung billigend in Kauf.

Und wer ein Wirtschaftssystem zurück will, dass überall wo es eingeführt wurde gescheitert ist, nimmt Armut, Unfreiheit, Hungersnöte, Diktatur und Umweltzerstörung billigend in Kauf.

Und jetzt?

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