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  • Googlefix

766 Beiträge seit 07.10.2016

Schichtkuchen...

Ich gehe mal davon aus, daß nur die wenigsten, mich eingeschlossen, diese "Studie" komplett gelesen haben.

Das ist bei dem Geseier auch nur zu verständlich.
Auswüchse wie "Soziales Vertrauen nach Parteianhänger_innenschaft", sind mit einem gesunden Geist kaum vereinbar.

Die Sprache des Textes scheint, nach den Teilen welche ich gelesen habe, wenig komplex. Es ließt sich eher wie ein "Autopsiebericht des Volkskörpers" bzw. der eher noch der "Volksseele", schließlich geht es hier ja kaum um Fakten sondern mehr um Gefühl und Wahrnehmung. Apropos Fakten, wird eigentlich irgendwo angegeben, wie Unter-, Mittel- und Oberschicht im Rahmen der Studie definiert ist? Und ist eigentlich noch jemandem aufgefallen, daß die Selbsteinschätzung der jeweiligen Schichtzugehörigkeit auch schon mal mit einer scheinbar objektivierten Schichtzuordnung abwechselt. Jedenfalls sind "Angehörige der Oberschicht" etwas anderes als "Personen welche sich selbst der Oberschicht zugehörig einschätzen", oder? War da nicht was, daß die "Oberschicht" bei einem niedrigeren Einkommen anfängt und damit größer ist, als viele Denken? Ach nein, da hat man ja nur Mittelschichtler zur "Oberschicht" erklärt, um den Bauch zu pinseln. Nach Dezilen sicher, obwohl diese Einteilung auch vollkommen willkürlich ist. Ob das auch der allgemeinen Vorstellung einer "Oberschicht", der Teilnehmer einer Telefonumfrage, entspricht? Ein gutes Kriterium wäre vielleicht Vermögensmillionär, das sind deutlich unter 5% der Bevölkerung. Obwohl auch das noch dir wahre Oberschicht verschleiert. Die muss nämlich kaum etwas tun, wozu sie keine Lust hat und vom Rest wird das meiste deligiert.

Und dieses häufig verwendete Farbschema von ja/besser = blauton bis nein/schlechter = rotton? Atlantikbrücke? Jedenfalls erinnert mich das irgendwie an die Farbzuordnung welche man aus den USA kennt, blau = Demokraten und rot = Republikaner. Und wie "gefärbt", wäre wohl eine Studie aus einer der den Demokraten zugeneigten Institution?
Insgesamt wirkt der Text so als ob er Kritiker ins Abseits rücken will, zugunsten einer Mischung aus naiv optimistischen Mitläufern und oportunistischen Ja-Sagern.
Irgendwie kommt mir die Vewendung des Adjektivs "staatstragend", an einigen stellen genau so vor. Laut Duden bedeutet "staatstragend", Zitat:"den Bestand des Staates sichernd, die bestehende staatliche Ordnung stützend". Sucht mal nach der einzigen Stelle an der "Bürger_innentypen" vorkommt. Wie kompakt dort nur zwischen staatstragenden, untertänigen, entfremdeten und kritischen "Bürger_innen" unterschieden wird. Können kritische Bürger nicht staatstragend sein? Ach, ich vergaß, Staat = was immer gerade in der Regierung/Parlament sitzt, der Rest der Gesellschaft stört da nur. Staatstragend ist dann wohl nur der, welcher den aktuellen Regierungskurs und/oder Politikstil voll und ganz unterstützt.

Das hier fand ich auch nett, Zitat: "Wenn Personen mit Migrationshintergrund zu über zwei Dritteln generell weniger Sozialleistungen für Zugewanderte befürworten, liegt das womöglich an der Sorge, „dass die sozialen Kooperationsbeziehungen durch einen Symmetriebruch zwischen Leistungserbringung und Leistungsbezug zu Lasten der schwächer Gestellten empfindlich gestört“ (Nida-Rümelin 2019: 27) werden."
Oder einfacher, auch Migranten fürchten die Überlastung des Sozialstaats durch weitere Zuwanderung. Solche Texte kann ich zwar auch schreiben, nur sind diese dem Ziel eines breit aufgestellten Konsenz wenig dienlich. Upps....

Naja soweit ein paar Gedanken zu diesem Werk.

Zum Abschluss noch eine Übersimplifizierung meinerseits... Siehe S. 68
pro Migration = jeweils eher weiblich, jung, Oberschicht, gebildet und ohne Migrationshintergrund
contra Migration = jeweils eher männlich, älter, Unterschicht, ungebildet und mit Migrationshintergrund

Nanu... da gehört doch der alte, weiße Mann hin... :)

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