kostenfaktor schrieb am 27. Dezember 2014 15:33
> Joachim Durchholz schrieb am 27. Dezember 2014 10:33
>
> > Ein Spiegel der Strukturen, die schon bestanden.
> > Der Denkstrukturen, die in der DDR eben auch nur unterdrückt waren.
>
> Diese Denkstrukturen wurden aus der BRD in die DDR exportiert, um die
> bisherigen antifaschistischen Denkstrukturen zu unterdrücken.
Neenee, Rassismus war in der DDR immer latent vorhanden.
Das ist mit der Wiedervereinigung nur wieder hochgekommen.
> Die
> Auswirkungen der nationalistischen CDU-Propagandakampagne kritisierte
> Lafontaine damals als "nationale Besoffenheit".
Bei allen seinen Fehlern muss ich Kohl doch zugutehalten, dass er
m.W. nie rassistische Töne angeschlagen hat.
In den Ostwahlkämpfen ging es eher um "allen soll es besser gehen".
Ausländerfeindlichkeit kam aus der Koch'schen Ecke, die ist aber von
der Bundes-CDU kaum in die Öffentlichkeit transportiert worden.
> "Aus einem schriftlichen Vermerk der CDU-Bundesgeschäftsstelle geht
> hervor:
>
> "Versand an die Kreisverbände:
> Plakate 'Wir sind ein Volk' - Erste Auflage 12.800 Stück.
> Aufkleber "Wir sind ein Volk" - Erste Auflage: 100.000 Exemplare.
> Zweite Auflage: 300.000 Exemplare." (11)
Vollkommen egal. Das war nicht ausländerfeindlich, das bezog sich auf
die Wiedervereinigung.
> > Der Lichtenhagener Mob hat ja schließlich nicht irgendwelche
> > kapitalistischen Parolen auf den Lippen gehabt.
>
> Das hatte der Nazi-Mob in den 20ern, 30ern und 40ern auch nicht. Um
> den Kapitalismus durchzusetzen, haben sich die Kapitalisten schon
> immer nationalistischer Parolen und Demagogen wie Hitler bedient, um
> sich eine antikommunistische Massenbasis zu schaffen und die
> Arbeiterbewegung zu zerschlagen.
Na, da gab's aber keine Arbeiterbewegung zum Zerschlagen.
Und den Wirtschaftsinteressen ist mit rassistischer Randale ohnehin
nicht gedient. Im Gegenteil, Lichtenhagen und ähnliche Ereignisse
haben einiges an Solidarisierung mit hier lebenden Ausländern
ausgelöst (was die Rassisten nicht in ihre Löcher zurückgetrieben
hat, ihnen aber den Durchmarsch durch die Gesellschaft unmöglich
macht).
> Die Aufrüstung, die Vorbereitung auf den Krieg und die Eroberung
> neuen „Lebensraums“ konnten beginnen. Sodann die Sklavenarbeit von
> Millionen Menschen, die nach Kriegsbeginn „ins Reich“ geholt wurden,
> wo sie die Profite der Industriellen mehrten.
Alles richtig, hat mit der heutigen Ausländerfeindlichkeit aber nicht
das Geringste zu tun.
Nur auf die Vergangenheit zu starren hilft einem nicht, die Zukunft
zu bewältigen. Man kann aus der Vergangenheit lernen, aber man muss
auch schauen, was denn alles anders ist und welche Erfahrungen dann
eben doch nicht mehr anwendbar sind.
> Joachim Durchholz schrieb am 27. Dezember 2014 10:33
>
> > Ein Spiegel der Strukturen, die schon bestanden.
> > Der Denkstrukturen, die in der DDR eben auch nur unterdrückt waren.
>
> Diese Denkstrukturen wurden aus der BRD in die DDR exportiert, um die
> bisherigen antifaschistischen Denkstrukturen zu unterdrücken.
Neenee, Rassismus war in der DDR immer latent vorhanden.
Das ist mit der Wiedervereinigung nur wieder hochgekommen.
> Die
> Auswirkungen der nationalistischen CDU-Propagandakampagne kritisierte
> Lafontaine damals als "nationale Besoffenheit".
Bei allen seinen Fehlern muss ich Kohl doch zugutehalten, dass er
m.W. nie rassistische Töne angeschlagen hat.
In den Ostwahlkämpfen ging es eher um "allen soll es besser gehen".
Ausländerfeindlichkeit kam aus der Koch'schen Ecke, die ist aber von
der Bundes-CDU kaum in die Öffentlichkeit transportiert worden.
> "Aus einem schriftlichen Vermerk der CDU-Bundesgeschäftsstelle geht
> hervor:
>
> "Versand an die Kreisverbände:
> Plakate 'Wir sind ein Volk' - Erste Auflage 12.800 Stück.
> Aufkleber "Wir sind ein Volk" - Erste Auflage: 100.000 Exemplare.
> Zweite Auflage: 300.000 Exemplare." (11)
Vollkommen egal. Das war nicht ausländerfeindlich, das bezog sich auf
die Wiedervereinigung.
> > Der Lichtenhagener Mob hat ja schließlich nicht irgendwelche
> > kapitalistischen Parolen auf den Lippen gehabt.
>
> Das hatte der Nazi-Mob in den 20ern, 30ern und 40ern auch nicht. Um
> den Kapitalismus durchzusetzen, haben sich die Kapitalisten schon
> immer nationalistischer Parolen und Demagogen wie Hitler bedient, um
> sich eine antikommunistische Massenbasis zu schaffen und die
> Arbeiterbewegung zu zerschlagen.
Na, da gab's aber keine Arbeiterbewegung zum Zerschlagen.
Und den Wirtschaftsinteressen ist mit rassistischer Randale ohnehin
nicht gedient. Im Gegenteil, Lichtenhagen und ähnliche Ereignisse
haben einiges an Solidarisierung mit hier lebenden Ausländern
ausgelöst (was die Rassisten nicht in ihre Löcher zurückgetrieben
hat, ihnen aber den Durchmarsch durch die Gesellschaft unmöglich
macht).
> Die Aufrüstung, die Vorbereitung auf den Krieg und die Eroberung
> neuen „Lebensraums“ konnten beginnen. Sodann die Sklavenarbeit von
> Millionen Menschen, die nach Kriegsbeginn „ins Reich“ geholt wurden,
> wo sie die Profite der Industriellen mehrten.
Alles richtig, hat mit der heutigen Ausländerfeindlichkeit aber nicht
das Geringste zu tun.
Nur auf die Vergangenheit zu starren hilft einem nicht, die Zukunft
zu bewältigen. Man kann aus der Vergangenheit lernen, aber man muss
auch schauen, was denn alles anders ist und welche Erfahrungen dann
eben doch nicht mehr anwendbar sind.