Marius2 schrieb am 10. August 2011 16:13
> > Öhmm... Steigende Preise sind doch DER Indikator für Inflation!
> Um nicht zu sagen, Inflation bezeichnet ansteigende Preise.
Nicht ganz. Inflation bezeichnet eine Ausweitung - im Kontext des
Artikels und unserer Diskussion die Ausweitung der Geldmenge.
Steigende Preise sind eine Folge der Inflation. Weil die
Inflationsrate nicht nur von der Inflation des Geldes abhängt,
besteht keine direkte Abhängigkeit zwischen beiden, was oft zu
Missverständnissen führt.
> > Deshalb bewertet man steigende Preise mit der 'Inflationsrate'. Je
> > mehr Geld aus dem Nichts geschöpft wird, umso weniger wird der
> > einzelne Euro wert und umso mehr muss man für eine Ware bezahlen.
> So, und wo ist dann die gallopierende Inflation? Seit Lehman haben
> die beiden größen westlichen Zentralbanken fleißig die Geldmenge
> erhöht, und trotz der Vorhersagen der Goldbugs beläuft sich die
> Inflationsrate in Europa gerade mal auf 2.irgendwas Prozent.
Sparpakete, wie bereits erwähnt. Eine tatsächliche Erhöhung der
Geldmenge hat offensichtlich bislang nunr in begrenztem Ausmaß
stattgefunden, weil man das ausgereichte Geld bei der Mittel- und
Unterschicht wieder eingesammelt hat.
Ich verstehe nicht ganz, warum du deiner eigenen Meinung
widersprichst, denn weiter oben hast du ja ähnlich argumentiert, als
du auf 'Die Presse' verlinkt hast. Während jedoch Einsparungen bei
den Armen möglich sind und real stattfinden, wie die Proteste in
Griechenland, Spanien, Portugal und Irland es in der jüngeren
Vergangenheit gezeigt haben, kann die EZB keineswegs 100 Mrd. Euro
'einsparen', indem sie den entsprechenden Betrag NICHT an Banken
verleiht.
> Einfacher Grund: ein Händler kann die Preise nur erhöhen, wenn
> ihm die Kundschaft die Ware aus der Hand reisst. Die Geldmenge
> spielt dabei nur eine indirekte Rolle, und auch nur unter be-
> stimmten Bedingungen. Die treffen hier aber nicht zu.
Der Händler muss seine Preise erhöhen, wenn die Einkaufspreise
steigen, weil er sonst mit Verlust verkaufen würde. Wenn wegen der
Inflation (des Geldes) das Geld weniger wert wird, muss er teurer
einkaufen und also auch verkaufen.
> > Sparpakete!!!
> Also was jetzt, Geldmenge oder Nachfrage?
Die 'Nachfrage' hast du doch in deinem letzten Post erstmals ins
Spiel gebracht! Wie soll ich da auf...
> Also was jetzt, Geldmenge oder Nachfrage?
...reagieren? Amüsant bist du ja.
Angebot und Nachfrage sind ein Faktor bei der Preisgestaltung, haben
aber mit der Inflation direkt nichts zu tun.
> > Die Rettungspakete für die PIIGS-Staaten wurden bislang durch die
> > Sparpakete für die Bevölkerung kompensiert.
> So ähnlich, ja. Und daran wird sich auch nichts ändern.
Nun ja. Bezüglich des aktuellen 100-Mrd.-Euro-Pakets bist du bis eben
konform gegangen mit der Aussage von Nowotny, die EZB würde
vorgesehene Kredite an Banken einbehalten, um einer Inflation
entgegenzuwirken.
Ich meine, dass das Sparen bei der Bevölkerung seine Grenzen hat -
und so eine Grenze sehen wir im Moment in England.
Bitte bedenken: Das sind nur Jugendliche. Was meinst du, was los sein
wird, wenn Familienväter für das physische Überleben ihrer kleinen
Kinder kämpfen. Das gibt einen netten Bürgerkrieg: Volk gegen
Staatsgewalt.
mfg ghb
> > Öhmm... Steigende Preise sind doch DER Indikator für Inflation!
> Um nicht zu sagen, Inflation bezeichnet ansteigende Preise.
Nicht ganz. Inflation bezeichnet eine Ausweitung - im Kontext des
Artikels und unserer Diskussion die Ausweitung der Geldmenge.
Steigende Preise sind eine Folge der Inflation. Weil die
Inflationsrate nicht nur von der Inflation des Geldes abhängt,
besteht keine direkte Abhängigkeit zwischen beiden, was oft zu
Missverständnissen führt.
> > Deshalb bewertet man steigende Preise mit der 'Inflationsrate'. Je
> > mehr Geld aus dem Nichts geschöpft wird, umso weniger wird der
> > einzelne Euro wert und umso mehr muss man für eine Ware bezahlen.
> So, und wo ist dann die gallopierende Inflation? Seit Lehman haben
> die beiden größen westlichen Zentralbanken fleißig die Geldmenge
> erhöht, und trotz der Vorhersagen der Goldbugs beläuft sich die
> Inflationsrate in Europa gerade mal auf 2.irgendwas Prozent.
Sparpakete, wie bereits erwähnt. Eine tatsächliche Erhöhung der
Geldmenge hat offensichtlich bislang nunr in begrenztem Ausmaß
stattgefunden, weil man das ausgereichte Geld bei der Mittel- und
Unterschicht wieder eingesammelt hat.
Ich verstehe nicht ganz, warum du deiner eigenen Meinung
widersprichst, denn weiter oben hast du ja ähnlich argumentiert, als
du auf 'Die Presse' verlinkt hast. Während jedoch Einsparungen bei
den Armen möglich sind und real stattfinden, wie die Proteste in
Griechenland, Spanien, Portugal und Irland es in der jüngeren
Vergangenheit gezeigt haben, kann die EZB keineswegs 100 Mrd. Euro
'einsparen', indem sie den entsprechenden Betrag NICHT an Banken
verleiht.
> Einfacher Grund: ein Händler kann die Preise nur erhöhen, wenn
> ihm die Kundschaft die Ware aus der Hand reisst. Die Geldmenge
> spielt dabei nur eine indirekte Rolle, und auch nur unter be-
> stimmten Bedingungen. Die treffen hier aber nicht zu.
Der Händler muss seine Preise erhöhen, wenn die Einkaufspreise
steigen, weil er sonst mit Verlust verkaufen würde. Wenn wegen der
Inflation (des Geldes) das Geld weniger wert wird, muss er teurer
einkaufen und also auch verkaufen.
> > Sparpakete!!!
> Also was jetzt, Geldmenge oder Nachfrage?
Die 'Nachfrage' hast du doch in deinem letzten Post erstmals ins
Spiel gebracht! Wie soll ich da auf...
> Also was jetzt, Geldmenge oder Nachfrage?
...reagieren? Amüsant bist du ja.
Angebot und Nachfrage sind ein Faktor bei der Preisgestaltung, haben
aber mit der Inflation direkt nichts zu tun.
> > Die Rettungspakete für die PIIGS-Staaten wurden bislang durch die
> > Sparpakete für die Bevölkerung kompensiert.
> So ähnlich, ja. Und daran wird sich auch nichts ändern.
Nun ja. Bezüglich des aktuellen 100-Mrd.-Euro-Pakets bist du bis eben
konform gegangen mit der Aussage von Nowotny, die EZB würde
vorgesehene Kredite an Banken einbehalten, um einer Inflation
entgegenzuwirken.
Ich meine, dass das Sparen bei der Bevölkerung seine Grenzen hat -
und so eine Grenze sehen wir im Moment in England.
Bitte bedenken: Das sind nur Jugendliche. Was meinst du, was los sein
wird, wenn Familienväter für das physische Überleben ihrer kleinen
Kinder kämpfen. Das gibt einen netten Bürgerkrieg: Volk gegen
Staatsgewalt.
mfg ghb