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  • exkoelner

mehr als 1000 Beiträge seit 28.06.2012

Das gibt es auch Offline - Selbsthilfe-Gruppen unterwandert von Lobbies

Durch "akzentuierte" Lebensführung landete ich gelegentlich in diversen Selbsthilfe-Gruppen. Mal auf der einen Seite, als Betroffener, mal als ehrenamtlich Tätiger, auf der anderen.

Irgend wann wurde ich durch Erfahrung für Lobby-Mitarbeiter sensibilisiert. Man kann davon ausgehen, das in jeder "Selbsthilfe-Gruppe" zu Krankheit XY, zu XY-Problem und zu XY-Technik-Portal immer mindestens 1 Lobbyist unterwegs ist, der sich nicht offen dazu bekennt. Und als "Foren-Freund" sich Vertrauen erschleicht, um es für seinen Auftraggeber nützlich/gewinnbringend zu nutzen. Das ist bitter, erschreckend, wenn man das feststellt - aber ich habe es selbst oft erlebt. Und natürlich in Parteien! In der Basis-Organisation der Linken in Berlin-Mitte, dominierte ne ganze Zeit lang ein Atomenergie-Lobbyist, als ich dort aktiv war, die wöchentlichen Basis-Treffs, wenn irgend etwas zu seinem Lobby-Thema besprochen wurde. Der Typ war so eindeutig, aber man lies ihn quatschen, ohne Gegenargumente. Und, es ist uralt bekannt:

"Doch immer öfter entdecken Pharmaunternehmen Selbsthilfegruppen als Marketing-Instrument. Sie sind ideal, um für ein bestimmtes Medikament oder eine Therapie zu werben."
https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2005/erste292.html

Da sitzen Krebs-Patienten zusammen und tauschen sich über Erfahrungen aus, und ein Pharma-Lobbyist quatscht gegen alles, was nicht der Pharma nützt, blockiert Diskussionen, hat einen Auftrag - das ist für mich ein Troll - und das findet jede Woche hunderttausendfach statt. Und alles offline.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.04.2021 12:43).

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