Prinzipiell sind wir, glaube ich, in den Meinungen nicht sehr weit entfernt. Ich würde nur nicht prinzipiell Großeranlagen ausschließen und einen stärkeren Fokus auf die Ertüchtigung des europäischen Stromnetzes legen.
Ich meinte:
Man kann sich während der dunkleren Hälfte des Jahres nicht lokal vor ca 6 uhr in der füh oder nach ca 18 Uhr mit Solarstrom versorgen. Da brauchen wir eine europaweites Versorgungsnetz um den Solartstrom in der Früh aus dem Osten und abends aus dem Westen nutzen zu können.
Wasserkraftwerke sollten eher saisonal betrachtet werden. Spitzenleistung sollte im Winter erbracht werden können - nicht im Sommer, wo PV mehr als genug liefert.
Für den zu erwartenden Winterstromverbruch reichen in Deutschland die WasserSpeicherkapazitäten sicher nicht und auch EU-weit-glaube ich-nicht. Speicherseen haben eine begrenzte Kapazität und füllen sich nur, wenn es regnet. Ich glaube nicht, dass sie mehr als ein Tropfen auf den heissen stein sind bei der abfederung saisonaler effekte. Ich sehe sie als Speicher für Tage oder einzelne Wochen mit niedrigem erneuerbaren Energieen Ertrag.
hier ein Link mit Zahlen:
https://www.ingenieur.de/fachmedien/bwk/erneuerbare-energien/wasserkraft-als-stromquelle-und-speicher/
Es muss langfristig zu einer Verschiebung des Verbrauchs näher an die Erzeugung kommen. Das ist halt jetzt der neue Standortvorteil im Norden.
Ich glaube und hoffe nicht, dass sich der Großteil der Industrie (Energieintensive ausgenommen) nahe den großen Erzeugerstandorten ansiedelt. Die Umbauten (und privaten Umzüge) und sozialen Aspekte wären zu problematisch, zu teuer und nicht in 20-30 Jahren zu bewältigen. Da sind selbst im Erdreich verlegte HGÜ Leitungen günstiger und bei~1000-5000km noch effizient genug.
Großstädte zum Beispiel werden sich eventuell nicht lokal versorgen können.
Der Wasserstofferzeugung (für die saisonale Speicherung und die Industire) könnte konstanter Strom durch ein Europäisches Verbundnetz geliefert werden.
Was günstiger ist, ein stärkerer Ausbau des Stromnetzes oder größere Akkukapazitäten wird die Zukunft zeigen. Eventuell werden wir auch Wasserstoff (oder ammoniak o.ä.) importieren.
Großkraftwerke können prinzipiell auch durch hintereinanderschaltung von Kleinerzeugern entstehen, sind also ziemlich sicher nicht ineffizienter sondern vermutlich effizienter zu betreiben und auch zu planen. (das hängt von den Planungsregeln/Gesetzen ab)
Ob eine Serienfertigung von Kleinerzeugern effizienter ist oder wenige Großerzeuger wird man sehen, wobei das eine das andere auch nicht ausschließt.
Großanlagen tendieren aber auch immer zu unerwarteten Kostenexplosionen. Dezentral aufgestellte Akkus werden keine Großanlagen - und warum diese nicht aus der Ferne gesteuert werden können sollen oder was das teurer machen sollte weiß ich ehrlich gesagt nicht. Jede Konsumenten-Solaranlage kannst du doch über eine App steuern. Warum sollte das für ins Netz integrierte Speicher anders sein?
Dass Großanlagen teurer werden ist, nach meiner Erfahrung nach meistens ein Problem der staatlichen Auftrags-Vergabe.
Ich meinte, dass jeden hausakku, autoakku, PV anlage, Smart meter... zu vernetzen und zu betreuen teurer ist als wenige Großanlagen zu vernetzenund zu betreuen. Aber es kann sein dass ich mich da geirrt habe.