Die Frage ist aber, ab wann der Mann seine Potenz – auf dem Acker wie daheim – wirklich als Schöpferkraft begriff, begreifen wollte. Lange Zeit wird es den Frauen, die den Zusammenhang von Sex und Schwangerschaft erkannten, genauso ergangen sein wie allen, die neue Ideen äußern, welche das alte Weltbild auf den Kopf stellen. Erst wurden sie verlacht, dann ignoriert, dann bekämpft. Und das vermutlich von Männern, vielleicht auch schon pflügenden Männern, denen es nicht in den Kopf wollte und vor allem nicht in den Kram passte, nun auch noch für die kleinen Bälger verantwortlich zu sein, um die sie sich ja bisher auch nicht kümmern mussten.
Nein, die Frage ist, wie lange es nach der flächendeckenden Versorgung mit zuverlässigen Verhütungsmitteln noch dauert, bis man aufhört, den erigierten Penis als "geladene Waffe" zu betrachten, welcher das Leben erwachsener Frauen nachhaltig "zerstören" kann.
Ansonsten darf man bei einem Bedürfnis nach gottgleicher Erhöhung selbstverständlich immer eine vorangegangene, entsprechend heftige Demütigung vermuten.
Aus einer solchen, kulturellen Betrachtung, in welcher die Frau allein für die Zeugung verantwortlich war, ist die Entbehrlichkeit des einzelnen Mannes für das Populationswachstum ja noch größer, als sie es evolutiv im Vergleich zur Frau ohnehin schon ist. (Bateman-Prinzip) Kein Wunder, dass man sich entschieden hat, nur Männer in den Krieg zu schicken, auf die Jagd, etc.