wunschname schrieb am 21.08.2016 08:53:
MPolo schrieb am 20.08.2016 23:15:
Also ganz im Gegenteil - weil der Binnenmarkt ZU SEHR florierte, kam es in diesem Binnenmarkt zu einer Blasenbildung. Diese platzte, und dann hatte der Kunde natürlich plötzlich das Geld verspekuliert und konnte dann die Waren nicht mehr kaufen.
Dass Konsumentenkredite dabei eine Rolle gespielt hatten, glaube ich gerne. Aber eine "Blasenbildung im Binnenmarkt"? - Nein. Die Blase trat natürlich dort auf, wo sie immer anzutreffen ist, in der Finanzsphäre.
Es ist natürlich Finanzsphäre, wenn die Konsumenten per Ratenzahlung Waren kaufen, im Vertrauen darauf, dass sie mit den nächsten Lohnsteigerungen ihre Raten schon begleichen können. Die Konsumenten haben den Konsum, den sie sich eigentlich erst in der Zukunft hätten leisten können, schon vorgezogen. Damit fehlt dann natürlich der Konsum in der Zukunft. Das führt zu viel Produktion in der Gegenwart und unausgelasteten Produktionsstraßen in der Zukunft. Das ist natürlich eine Blasenbildung.
Und es stimmt auch nicht, dass Finanzspekulation damals zum Volkssport wurde, auch wenn der Wikipedia-Artikel dies nahelegt. Richtig ist, dass das Börsenfieber zunehmend auch Leute erfasst hatte, die vorher nie an Aktien gedacht hatten, aber dabei handelte es sich um eine kleine, gut betuchte Schicht und ganz sicher nicht um Durchschnittsverdiener,
"Die Blase trat natürlich dort auf, wo sie immer anzutreffen ist", "dabei handelte es sich um eine kleine, gut betuchte Schicht und ganz sicher nicht um Durchschnittsverdiener", ... merkst du eigentlich auch, dass du völlig ohne Belege argumentierst, sondern einfach dein Weltbild als Fakt voraussetzt? Das, was als Ergebnis einer Argumentation herauskommen könnte, setzt du als Faktum voraus. Das ist nicht die Art und Weise, wie man Erkenntnisse gewinnen kann, das ist mehr die Vorgehensweise von religiösen Menschen. Was deinem Weltbild widerspricht, das kann halt einfach nicht sein und ist ganz sicher ganz anders.
die sich die neuen, verlockenden Konsumgüter auf Pump kauften. Zur Symbolfigur dieses neuen Typs Finanzspekulant wurde bezeichnenderweise der erfolgreiche, landesweit bekannte und entsprechend vermögende Komiker Groucho Marx, der bei dem Börsencrash 1929 einen Großteil seines Vermögens verlor. Das berühmte "Dienstmädchen" war an der Börse kaum anzutreffen, auch wenn die Legende das so will.
google mal, das gibt es sogar heute noch, dass das Arbeitslosengeld höher ist als manches Lohneinkommen:
https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=arbeitslosengeld+h%C3%B6her+als+lohnNein, danke. Was wird da wohl rauskommen, wenn man gezielt nach "Arbeitslosengeld höher als Lohn" im Internet sucht?
Dass genau das vorkommt.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/einkommen-auf-hartz-iv-niveau-arbeiten-fuer-ein-almosen-a-676976.html
Bereits in dem Link steckt schon eine Empfehlung, wie man die Sache betrachten könnte: Der Lohn ist viel zu niedrig (und nicht H4 zu hoch), wenn Lohn und H4 so nah beieinander liegen. "Arbeiten für ein Almosen", das sagt doch schon alles.
Eigentlich sind solche Rechnungen, die einen bestimmten Abstand zwischen Sozialfürsorge und Lohn zum Maßstab machen, sowieso Quatsch. Denn beides hängt ja miteinander zusammen.
Es wäre wichtig für dich gewesen, mal zu erkennen, dass das, was du für selbstverständlich annimmst
"Es gab damals noch Arbeitslosengeld, das sogar vergleichsweise auskömmlich war, aber es war natürlich nicht vergleichbar mit einem Lohneinkommen. Und es wurde nur für einen überschaubaren Zeitraum gezahlt, danach gab's Sozialhilfe, und die lag sehr deutlich unter allem, was man mit seiner Hände Arbeit verdienen konnte.",
manchmal einfach nicht stimmt. Weil du eben dein Weltbild für gegeben annimmst und garnicht damit rechnest, dass es irgendwo Widersprüche geben könnte. Deshalb suchst du garnicht mehr nach Belegen und Fakten, und dein Weltbild löst sich von der Realität ziemlich ab.
Ja, man hätte auch die Löhne erhöhen können, aber da war eben die Angst, dass dadurch viele Arbeitsplätze verloren gehen würden. So ähnlich wie in den südlicheren Ländern, wo die Arbeitslosigkeit enorm ist.
Ja ist richtig. Trotzdem fand man es unmoralisch, dass Leute die arbeiten gehen nicht mehr hatten als Leute, die das Sofa komprimierten.
Mit Moral zu kommen ist immer schlecht, weil das mehr den Bauch anspricht und nicht den Kopf. Verünftige Politik macht man damit nicht.
Ich sage dir nur, welche Politik man gemacht hat und aus welchem Grund.
Genau aus diesem Grund gibt es VW-Werksverträge, die über dem angesiedelt sind, was Arbeiter sonst bekommen würden. VW kann sich das locker leisten.
Woran mag's wohl liegen, dass sie derzeit nicht beliefert werden?
Das weiß man nicht. Aber deinem Weltbild kann man die Antwort mit Sicherheit entnehmen.