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Avatar von tzefix
  • tzefix

mehr als 1000 Beiträge seit 12.05.2010

Wenn Dein Nachbar den "Wahnsinn des Krieges" unbedingt will, dann

hast Du keine Möglichkeit Dich von diesem Wahnsinn zu befreien.

Es ist nicht unser Versagen, wenn in anderen Ländern Despoten herrschen, die Krieg nicht nur als Möglichkeit, sondern als erstrebsamen Zustand betrachten.

Die Frage bleibt nur: Will man sich gegen solche Aggressoren verteidigen, oder gibt man des Friedens willen gleich auf?

Wenn nämlich das höchste Gut ein Menschenleben ist, dann haben sich andere Werte unterzuordnen. Z, B. die Freiheit. Gibt es Höhere Werte, als das Menschenleben, dann ist Krieg bei einem entsprechenden Angriff unausweichlich.

Aber egal wie man zu obiger Frage steht - hat man sich für einen Weg entschlossen, dann muss man diesen Weg auch zu Ende gehen, um die eigene Glaubwürdigkeit zu behalten. Entscheidet man sich also der Ukraine die Möglichkeiten zur militärischen Verteidigung zu geben, dann muss man bei dieser Entscheidung auch bleiben. Eine Kehrtwende auf halbem Weg bedeutet nicht nur den Verlust von Reputation und Glaubwürdigkeit - sondern auch unsinnige Kosten, die man sich schon von Start weg hätte sparen können.

Noch eine Wort zum Grund oder dem Anlass dieses Krieges, in welchem Russland die Ukraine überfallen hat:
Es war eben KEIN verletztes Sicherheitsinteresse. Es war NICHT die Nato-Osterweiterung.
Der einfache Grund ist, dass das Machtzentrum in Russland eine westlich orientierte Ukraine nicht erlauben will. Nichts wäre für Putin und seine Machtelite schlimmer, als eine westlich orientierte Ukraine, die eventuell sogar wirtschaftlich erfolgreich wäre und den Menschen mehr Freiheiten gibt. Es wäre ein gesellschaftlicher Gegenentwurf zur russischen Gesellschaft. Besonders wirksam deshalb, weil die Ukrainer von den Russen als die etwas rückständigen Brüder, die "Kleinrussen" betrachtet werden. Diente eine solche Gesellschaft als Blaupause für die Russen, wäre es das Ende der bestehenden Machtstrukturen. DAS ist der Grund für diesen Krieg. Schlicht der Machterhalt in Russland. Außerdem hat Putin auch in der Vergangenheit gerne Kriege vor Wahlen angefangen, um das Volk hinter sich zu bringen.

Hätte man den Krieg gegen die Ukraine auf diplomatischem Wege verhindern wollen, dann hätte man dafür sorgen müssen, dass die Ukraine sich auf keinen Fall dem Westen zuwendet. Oder es in einer solchen Form tut, dass die Machtpositionen in Russland sich nicht gefährdet fühlen. Das ist schlicht ausgeschlossen.

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