Ansicht umschalten
Avatar von observer3
  • observer3

mehr als 1000 Beiträge seit 31.12.2005

Kriegsverbrechen der USA im Irak

Die Grenzen des Irak zu schliessen und dann die Bevölkerung zu
bombardieren. Dies kann man mit Fug und Recht als einen
Vernichtungskrieg, einen Völkermord an den Irakern bezeichnen.
Die Formulierung im Artikel:
" ... die USA, die für die Zustände nach dem Einmarsch
mitverantwortlich sind ..."
ist übrigens zu beschönigend. Die USA tragen nach dem Genfer
Kriegrecht die volle Verantwortung für die Sicherheit und die
Zustände in dem von ihnen besetzten Land. Diese auf die machtlose
Marionettenregierung abzuschieben ist blanker Zynismus.

Rice hat die Regierung im Irak, wie man liest, auch auf einen
Stimmungswandel in den USA hingewiesen. Den Mitgliedern der
derzeitigen irakischen Marionettenregierung wird dies kaum gefallen.
Droht ihnen doch über kurz oder lang das gleiche Schicksal, das sie
Hussein zugefügt haben. In den kommenden Jahren werden die USA auf
Druck ihrer Bevölkerung mehr und mehr Truppen aus dem Irak
zurückziehen müssen. Der stetig erstarkende Widerstand wird mit den
Kollaborateuren, welche mit den Aggressoren und Besatzern
zusammenarbeiteten, ja diesen teilweise sogar als Exil-Iraker den
Vorwand für den militärischen Angriff lieferten, genau so umgehen wie
gegenwärtig gegen den Widerstand vorgegangen wird.

Sollten die USA aber, was man aus ihren Vorbereitungen schliessen
muss, massive Luftangriffe gegen den Iran fliegen, wird die Gewalt im
Irak (z.B. durch einen Volksaufstand der Schiiten) derart eskalieren,
dass sie kaum noch Kontrolle über die Situation am Boden haben
dürften. In jedem Falle sind die Tage der derzeitigen US-Marionetten
im Irak gezählt. Ihre Mitglieder dürften nur überleben, wenn sie
rechtzeitig mit US-Hubschraubern wieder in Richtung US-Exil
ausgeflogen werden.

Hilflos wird die Welt zuschauen, wie die USA ihr Blutbad im Mittleren
Osten durch einen möglicherweise nuklearen Angriff auf den Iran
ausweiten werden.
Wie konnte die UN nur - nach dem völkerrechtswidrigen
anglo-amerikanischen Angriff auf den Irak - mit einer Resolution das
anhaltende Massaker der Besatzung absegnen? Hieran hat sich auch
unsere Bunderegierung beteiligt.
Gleich zu Beginn des Irak-Krieges hätte die UN ihren Sitz auf
neutrales Territorium verlegen, und sich klar von dieser
militärischen Aggression distanzieren müssen, um ihre Glaubwürdigkeit
aufrechtzuerhalten. Entsprechende Vorschläge gab es. Wehret den
Anfängen.
Mit einem Apeasement gegenüber einer militärisch aggressiven
Weltmacht lässt sich keine globale Friedenspolitik machen. Dies
sollte man aus der Geschichte des letzten Jahrhunderts gelernt haben.

Die Welt ist längst wieder bipolar. Europa muss sich entscheiden, ob
es  auf der Seite der militärischen Aggressoren weiter mitmachen
will, oder ob es sich unabhängig macht, und zusammen mit anderen
Ländern für das Völkerrecht, Selbstbestimmung und Humanität einsetzen
will. Letzteres würde den Kräften der Vernunft in den USA erheblich
helfen, ihr derzeitiges Regime unter so etwas wie eine demokratische
Kontrolle zu bekommen. Von dieser Entscheidung Europas wird es auch
abhängen, wie wir von stärker werdenden Grossmächten wie China und
Russland zukünftig einmal behandelt werden. Wirtschaftlich ist das
US-Imperium schon bröckelig. Auch die uneingeschränkte militärische
Dominanz wird das Imperium nicht auf ewig aufrechterhalten können.
Wer sich an allen Verbrechen mitbeteiligt, für den heisst es
irgandwann:
Mitgegangen, mitgehangen. 
Bewerten
- +
Ansicht umschalten