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  • TheCalyx

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2010

Die Maßnahmen...

... und deren Folgen belasten viele Menschen in einem nicht akzeptablen Ausmaß.

Hinzu kommt die regierungsforcierte "Energiekrise".

Die Jugend ist natürlich genauso wenig eine homogene Gruppe wie die Alten, die Ausländer, die Deutschen...

Meine Interpretation derzeit ist, dass ein Großteil der jungen Generation ebenso aus den Fehlern der alten Protestkultur gelernt hat wie die Repressionsorgane der Korporatisten.

Die Protestkultur der 68er ist längst ins Staatswesen integriert und als demokratische Veranstaltung ritualisiert und trivialisiert. Der zweifelhafte Gedanke, der mögliche Fehler, der hier imo vorliegt, ist, Demonstrationen für mehr als eine bloßes Ventil angestauter Frustrationen zu halten. Sie greifen die Autoritäten, die sie als Problem erkannt haben, nicht an, sondern richten sich als Bittsteller an sie und bestätigen sie somit.

Daher ist es natürlich völliger Unsinn, wenn Protestler als "Delegitimierer des Staates" bezeichnet werden, dass genaue Gegenteil ist der Fall und die entsprechende Organe des Staates, die dieses Narrativ in die Welt setzen, wissen das auch sehr genau, siehe den Artikel zu strategischer Kommunikation. Diese Proteste, die der Großwirtschaft nicht wirklich weh tun, sind systemrelevant in doppelter Funktion: Für die Protestler erfüllen sie eine Ventilfunktion, für den Staat erfüllen sie die Funktion, sich autoritär in Szene setzen zu können und nach dem Motto "bestrafe Wenige, unterwerfe Alle" zu agieren.
An den Protesten, die (angeblich) zum Fall der Mauer geführt haben kann man schön analysieren, wie Protesten von offizieller Seite etwas angedichtet wird und wie sie (um)gelenkt und instrumentalisiert werden, einfach durch die ständige Wiederholung des gewünschten, falschen Narrativs. (Hier interessiert mich vor allem, wie die älteren Ossis das nachträglich bewerten.)

Das bemerkenswerte an vielen Kommentaren, die "die Jugend" für ihren "Konformismus" bezüglich der Impfungen und des Tragens von Masken kritisieren, ist, sie kritisieren auch gleichzeitig ihren Nonkonformismus bezüglich des kapitalistischen Systems und seiner ökologischen Probleme, wobei durchaus zur Kenntnis genommen wird, dass sich dieser Protest weniger gegen die Ursache (imo(!) globalisierte kapitalistische Marktwirtschaft) als gegen das Symptom (Klimawandel; CO2 Ausstoß; Umweltverschmutzung im weiteren Sinne) richtet. Diesbezüglich wiederum ist man sich ähnlicher, als man wahrhaben will? Auf die Straße kleben stört im Vergleich zu den Demos, die Masken oder Impfungen ablehnen, wirklich den Ablauf des Systems, denn die Leute kommen nicht oder zu spät zur Arbeit- DAS geht GAR NICHT!

Ein verzweifelter junger Mann, der in Gegenwart von 11 (!in Worten elf!) Vertretern der staatlichen Autorität von einem dieser Vertreter mit sechs Schüssen aus einer MP getötet wird, weil er einen dieser Autoritätsvertreter durch diese provoziert mit einem "Messer angegriffen" hat, da ist Staatsgewalt dann völlig in Ordnung und das der junge Mann kein "Biodeutscher" war spielt bei dieser Haltung vorgeblich keine Rolle, nicht wahr?! Da steht dann "Sicherheit" der staatlichen Autorität plötzlich bedingungslos im Vordergrund.

Andererseits, wenn jungspund so was hier schreibt...

Die Jugend machts also richtig, wie von dir gewünscht. Musste wohl mit klarkommen.

... dann meint er damit natürlich nicht den Teil der Jugend, der auch in "Pandemie"zeiten völlig unbeeindruckt feiern geht oder nun vermehrt in der Bahn entgegen autoritärer Anweisung ohne Maske fährt.

Wenn MST33 meint, "die Jugend" sei "selbst Schuld", abgesehen davon, dass hier ein verständlicher Frust die Rede führt, dann unterschlägt er damit, dass es tendenziell die Alten sind, die über die Ressourcen, die Erfahrung und den wirtschaftlichen Freiraum verfügen (müssten), sich effektiv zu wehren. Um sie geht es (graues Gold), denn sie sollen dazu verleitet werden, ihr Geld lieber weiter in die Großwirtschaft zu investieren- vor allem in das privatisierte Gesundheitssystem- wo dann wieder junge Menschen gezwungen sind, diese Alten nicht wirklich menschenwürdig versorgen zu können unter unerträglichen Arbeitsbedingungen, während das meiste Geld von Investoren abgeschöpft wird.

Dann gibt es da noch einige Alte, die auch nach Renteneintritt fröhlich weiter arbeiten, weil es ihnen Spaß macht und/ oder weil sie den Hals nicht vollkriegen, obwohl die Rente dicke reicht- im Gegenteil zu den gezwungenermaßen flaschensammelnden Vertretern der gleichen Generation, auf die verächtlich herab gesehen wurde und wird.

Dieser Gesellschaft fehlen Güte und Verhältnismäßigkeit, sie wurde wegoptimiert, rationalisiert, marktreif gemacht und jüngere Menschen haben tendenziell noch ein besseres Gespür dafür, was falsch läuft. Sie sind noch nicht so vom System (v)erzogen/ entfremdet/ abgestumpft usw., dafür aber vergleichsweise ohnmächtig, verletzbar und von Älteren aller Coleur, der Wirtschaft, der Politik stark umworben, die sie für ihre jeweiligen Interessen ausbeuten und mißbrauchen wollen. Sie sind abhängig, haben noch (ja, möglicherweise naive) Träume, Ideale- es sind eben nur ihre und nicht die "der" Alten.

Ich bin froh, in der 90ern aufgewachsen zu sein, sehr liberal und kritisch erzogen, mit Resten humboldt'scher Bildung und Auslandserfahrung. Die Konsequenz ist ein radikaler wirtschaftlicher Antioppportunismus und Nonkonformismus bis zur Selbstaufgabe, dem eine opportunistische Mehrheit meiner Generation gegenüber steht, denen der Erfolg Recht zu geben scheint. Drogen-, Geschlechter- und Konsumliberalismus sind übrig geblieben, vom Markt assimiliert und instrumentalisiert, kräftig gesalzen mit einer heftigen Portion gesellschaftlich antiliberalem Ökologismus/ Biologismus als reine Fassade und den Naturwissenschaften, die als neues Dogma betrieben und dargestellt werden, was ihnen an sich nicht gerecht, aber zwangsläufig im kapitalistischen System medial so vermarktet und mißbraucht wird. Im Wesentlichen ist also alles Schlechte gleich geblieben, nur die Vorzeichen und der Lack haben sich "geändert" und wo man schon seit den 60ern am Abgrund stand und das auch hätte wissen können sind wir heute einen Schritt weiter.

Knalltüten, die ganz fest daran glauben, dass der technokratische Korporatismus aber diesmal ganz bestimmt die Probleme löst, die er selbst und sogar mit seinen jeweiligen Lösungen verursacht, gibt es mehr als je zuvor.

Lieber transhumieren wir uns oder lassen uns transhumieren.

So geht es nicht weiter, jedenfalls nicht für mich, durch mich und/ oder mit mir.

Nicht mit Nudging, Zensur und Psychoterror und auch nicht mit der Transformation der sozialdarwinistischen Marktwirtschaft ins Digitale oder dem verlogenen Hypermoralismus beim Ukrainekrieg.

Wer länger lebt, hat länger Schuld. Wer reicher ist, ebenfalls.

https://www.deutschelyrik.de/die-jugend-hat-das-wort-1946.html

Vor allem aber tragen diese Teile mehr Verantwortung, die stets verleugnet wird, weil man davon nicht profitiert. Stattdessen krakeelen gerade verwöhnte Boomer und ihr mißratener Nachwuchs rum, wenn ihr weißer Hintern in Gefahr sein 'könnte' und sie die Konsequenzen der konsequent falschen Prioritätensetzung spürbar werden.

Trotzdem ist eines tatsächlich alternativlos: Als Zivilgesellschaft müssen wir wohlwollend zusammen halten, denn ziviler Ungehorsam soll hier aufs brutalste gebrochen und die Gesellschaft zwangsweise zu Ungunsten der Mehrheit umgebaut werden, mit Minderheitenschutz und "Sicherheit" als bloßem Vorwand und als Hinhaltetaktik, bis Fakten geschaffen wurden. (Liebe Grüße, Jean-Claude und Prost! ;D)

Darüber sollten wir miteinander(!) reden.

Und auch das ist vor allem eins: Erst mal nur meine eigene Meinung.

Gruß

Calyx

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