Sideshow-Bob schrieb am 17.01.2021 20:26:
Du siehst, es ist keine Erfindung des Kapitalismus. Auch war im klassischen Marxismus die Frauenfrage zu recht lediglich ein "Nebenwiderspruch der sich von alleine löst". Das ganze Gedöns ist nämlich so gut wie gar nicht materialistisch begründet, sondern speist sich am Ende einzig und alleine aus dem Penisneid der Frau.
So weit würd ich nicht gehen wollen. Der Marx hat strenge am Begriff gearbeitet und da gibt es einfach kein überhistorisches Wesen des Menschen, noch weniger der Frau.
Was Marx & Engels nicht gehindert hat, die Teilung in M/F als erstes Beispiel von Arbeitsteilung zu verstehen.
Meine Freundin kann manche Sachen besser als ich und umgekehrt, ich begreife sie als meine Ergänzung.
Aber Penisneid? Die Erfindung eines Mannes (nicht zufällig ein ehrgeiziger Kokainist im verklemmten Wien), Stifter der ersten Parawissenschaft (& Religion) des 20ten Jhdt.?
Es ist das beliebte Manöver bürgerlicher Ideologie, gesellschaftliche Phänomene in einer mysteriösen Natur im tiefen, unerforschlichen Inneren der Subjekte zu verorten.
Übrigens gehts den Männern in matriarchalen Gesellschaften gut, es gibt noch einige. Von wegen Herzinfarkt etc.
Zur Kritik am Feminismus: Es gibt derer viele und was Du meinst, ist vermutlich der Medien-Feminismus der einen Arm in die Politik hat. Ja, der wirkt von der Themensetzung tatsächlich gekauft und einzig und alleine als Instrument des Divide et impera.
Mit realen Frauenproblemen hat der aber nichts zu tun.
Die Irrtümer bürgerlicher Ideologie sind nicht gekauft sondern der Faulheit geschuldet, sich der Anstrengung des Begriffs zu unterziehen.
Sie werden genutzt, das ja, aber nicht extra erzeugt.
Sie entstehen daraus, den Anschein für das Wesen der Sache zu halten.
Der die Arbeit nimmt heißt Arbeitgeber und es wird gejubelt wenn einer Arbeitsplätze schafft als seis nicht das schändlichste was einem Menschen passieren kann ausgenutzter Arbeiter sein zu müssen.*
Work must always be, and captains of work must always be. But there is a huge difference between commanding the work and taking the profits of it. John Ruskin.
* Im Deutschen geht das weil Prozesse substantiviert werden können.
Arbeit ist kein Objekt im Raum, sondern ein Prozess in der Zeit.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.01.2021 03:26).