Aus meiner Sicht würde dieser Pazifismus bedingen:
a) …
b) …
c) …
d) …
Das sind zusammengenommen sehr starke Argumente für eine Weltgesellschaft. Also eine weltweite Gesellschaft ohne Nationen.
Das ist keine Gleichmacherei. Regionen und regionale Besonderheiten wären weiterhin vorhanden. Aber die Konkurrenz durch die Nationen fiele weg. Es gäbe in einer friedfertigen Gesellschaft, die auf fairer Teilhabe aller Menschen baute, zum Beispiel keinen Grund, warum Deutschland „Exportweltmeister“ sein sollte oder wollte. Nur so als ein Beispiel – man kann als deutscher Mensch auch ganz glücklich leben ohne den Exportweltmeistertitel. Vom Fußballweltmeistertitel mal ganz abgesehen, denn auch im Sport wird heutzutage der Nationenkrieg sinnbildlich ausgetragen. Von wegen „Olympisches Prinzip“!
Die aktuelle USA würde früher oder sicher mit der Eroberung der anderen Planeten beginnen, da unbegrenztes Wachstum sonst nicht möglich wäre.
Das gilt nicht nur für die USA, sondern für alle kapitalistisch organisierten Staaten. Denn diese Notwendigkeit unbegrenzten Wachstums ist dem Kapitalismus zu eigen, nicht nur den USA. Die sind nur der aktuelle Hochleistungsimperialist und fühlen sich nun auch noch in genau dieser Rolle bedroht:
– von einem potentiellen Zusammenwachsen von ganz Europa (De Gaulle: „Vom Atlantik bis zum Ural“), was ein Imperium bedeuten würde, das den USA überlegen wäre,
– von China, das dank seiner schieren Größe das Potential zu einem großen Imperium hat und dieses Potential derzeit hebt.
Das potentielle Zusammenwachsen Europas erledigt sich gerade für lange Zeit „dank“ des Ukraine-Kriegs und der bedingungslosen Unterordnung der Europäischen Nationen unter den Willen der USA.
Das immer mehr erstarkende China haben die USA längst im Visier. Sobald Europa im US-amerikanischen Sinne „befriedet“ sein wird, werden sie dort massiv zündeln. Sie haben ja schon angefangen und bereiten das schon seit längerem vor.
Vermeiden ließe sich die ewige Kriegstreiberei nur durch das Überwinden des Zwangs zu ewigem Wachstum. Also durch Überwindung des Kapitalismus, der ja diesen Zwang und die ewige Konkurrenzsituation bedingt. Nur so ließe sich übrigens auch verhindern, dass diese Erde für Menschen unbewohnbar gemacht wird.
Zu Ihrem letzten Absatz: Ich fürchte, Sie sind zu optimistisch.
Der erste Weltkrieg hat die Lage der russischen Bevölkerung, die ohnehin sehr bedrückend war, noch verschärft, das ist richtig. Aber das Motiv der Revolution war wohl doch zuvorderst das unerträgliche Regiment des Zaren.
Die deutsche Novemberrevolution hat unsere Altvorderen nicht sehr weit gebracht.
Richtig ist, wenn die Folgen der galoppierenden Sanktionitis tatsächlich so einschneidend werden, wie mittlerweile befürchtet wird, dann wird es auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern brodeln, davon ist wohl auszugehen. Aber ob dabei etwas herauskommt, das nur im entferntesten an Kommunismus erinnern würde, daran glaube ich derzeit nicht. Historisch betrachtet ziehen gerade wir Deutschen ja ausgerechnet die gegenteilige Option in so einem Fall.