Ich habe mich vor kurzem in den E-Mail Verteiler einer lokalen Friedensbewegung aufnehmen lassen die auch an Kundgebungen teilnimmt. Bei der Friedensbewegung mitzumachen hatte ich sowieso vor, ganz unabhängig von den Ereignissen in der Ukraine.
Ich bin zwar noch nicht lange dabei, bemerke aber eine Zerissenheit: auf der einen Seite die Engagierte die auf die geopolitischen Verwicklungen des Konflikts aufmerksam machen und gegen Militärhilfe für die Ukraine plädieren da dies den Konflikt nur sinnlos verlängern würde. Auf der anderen Seite Schreihälse die den Konflikt in ein gut-böse Schema zwängen und denen die Ukrainer gar nicht schnell genug Nato-Gewehr bei Fuß an der neuen Ostfront stehen können.
Auf den Kundgebungen gibt es Stimmen zu beiden Ansichten, jedoch stimme ich mit dem Autor überein, dass die vernünftigen in der Minderzahl sind. Paradoxerweise gehören die vernünftigen fast ausschließlich der älteren Generation 60+ an, während meiner junge Generation, die am meisten zu verlieren hätte bei einem Krieg, "die Säbelspitze juckt".
Wie soll ich damit umgehen?
Auf die Kundgebung gehen und von den Kriegsgeilen vereinnahmt werden, aber vielleicht hier und da einen
vernünftigen Zwischenton setzen (letzteres ist der Grund warum die o.g. älteren noch hingehen)?
Oder gar nicht mehr hingehen und Rückzug ins Private?
Eine dritte Option sehe ich nicht?