Aletheius la Dyaus Pitar schrieb am 3. Mai 2015 18:36
> > > Bleiben wir bei den 'atomaren Bestandteilen' einer sozialen
> > > Gemeinschaft, nämlich bei zwei Menschen.
> >
> > Hehe, und die soziale Kommunikation wäre dann das Bindungsatom!
>
> Naja, so 'easy' ist das nicht. Ich spekuliere, dass Luhmann manchmal
> Worte mit einem passenden Sinn am ungewohnten Platz verwendet, um den
> Leser auf eine höhere abstraktere Ebene mitzunehmen und zugleich die
> Etymologie zusammen mit den Gramatikern aufscheinen lässt.
Noja, Kommunikation als Bindungsatom, das ist ja schon abstrakt. Also
sollte Luhmann von einer höheren abstrakten Ebenen sprechen, dann
muss er klarmachen, wie diese Ebene beschaffen ist, er muss die
Kernbestandteile seines Systems offenlegen!
Denn "höhere abstrakte Ebene", noja kann jeder behaupten, klingt ja
auch ganz wichtig und hoch.
>
> > So fragte sich bereits Heraklit von Ephesos (um 500 v. Chr.),
> > inwiefern der Name eines Dinges die Wahrheit einer Sache widerspiegele.
> > Also, inwiefern der Name tatsächlich dem durch ihn bezeichneten
> > Gegenstand entspricht.
>
> Luhman verwendet also die Sprache auch, um sich an die Möglichkeit
> von eigenen Unsauberkeiten zu erinnern und ständig auf vollkommene
> Richtigkeit ohne Wenn und Aber zu achten. Denn im Unterschied zu
> Donald E. Knuth gibt es keine CPU, die ihm einen Programmierfehler
> 'meldet'.
Warum fällt mir da Wittgenstein ein mit seinen Scheinproblemen, die
alleine durch Sprache erzeugt werden können!
Luhmann will also die Begriffe eindeutig halten, wenn ich dich
richtig interpretieren?
> > Hier greife ich gleich die Thermodynamik auf, die du weiter unten
> > aufführst. Ich mein die Thermodynamik ist wenig oder allenfalls nur
> > sehr bedingt in der Lage soziale Prozesse zu beschreiben (wo es arg
>
> In diesem Fall meine ich die statistische Thermodynamik, bei der es
> neben der Anzahl der Zusammenstöße, um den Wirkungsquerschnitt und um
> Energieflüsse, also elastisch oder unelastisch, geht.
Energiefluss und Stockungen (Stauungen), ja ok, aber ich bleibe
dabei, Thermodynamik ist vom Begriff her Wärmedifferenzen. Aber ok,
Luhmann operiert mit Statistiken, die Schnittwerte zu was für
Strömungen hergeben?
> Die Vorstellungskraft zählt zu den Befähigungen, da sie nämlich ...
> ... die Weite des Lösungsraumes bestimmt.
> ... die Willensstärke mitbestimmt.
> ... die Reaktion beim Eintreten oder besser Nichteintreten von
> Erwartungen beeinflusst.
Ja, das Denken in Bildern, das visuelle Denken hat schon was!
>
> > Aber ok, die jeweiligen Eigenschaften von Menschen bestimmen die
> > Kommunikation zwischen ihnen - ist das so gemeint?
>
> Ja. Wenn man über Erwartungserwartungen sprechen kann, also die
> Teilnehmer sich wechselweitig strukturelle Orientierungen
> unterstellen, ist ein Dialog möglich und es findet nicht bloß eine
> Reaktionskette statt wie die, die zum ersten Weltkrieg geführt hat,
> also wie Luhmann schrieb, aus dem Ruder läuft.
Eben, man muss darüber sprechen! Im Grunde ist alles verhandelbar,
wenn die nötige Rationalität dafür da ist!
> So kommt es vielleicht zu Deinem Eindruck, den Du von uns Deutschen
> im allgemeinen gewonnen hast - sogar dann wenn die Eigenschaften
> aller Beteiligten hier oder in anderen, von Dir angenehmer
> empfundenen Ländern gleich sind.
Nein, mein Deutschbild ist ein Traumresultat! Und da ich vergleichen
kann zwischen ein paar Ländern, kann ich sehr wohl für mich ganz
genau sagen, wo ist es schlimm!
>
> > Vorstellungen können auseinander laufen, aber wie haben Sprache! Also
> > man kann immer wieder harmonisieren. Klar, das kann Aufwand bedeuten,
> > die Frage da ist wohl stets, wie viel Aufwand? Der geschätzte,
> > gefühlte Abstand zum Ziel gibt dabei wohl den Ausschlag.
>
> So ist das wohl.
> Luhmann ist ein Sozialwissenschaftler und verwendet manchmal "warm"
> um Emotionen zu beschreiben. Und obwohl er den Emergenzbegriff und
> ihr Auftreten in der Natur kennt, ist er ausschließlich mathematisch,
> so in etwa über die Kategorientheorie zur formalen Grammatik in der
> Automatentheorie.
Ja, Automaten, Schach als Basis für KI, das ist mir auch ziemlich
geläufig. Die Unterscheidung kalt warm als Unterscheidung für das
Auftreten von Emotionen ist keine schlechte. Aber meines Erachtens
greift das zu kurz. Die Macht der Empfindungen wird gerne
unterschätzt.
>
> > Emotional gesehen (ja die Germans haben keine, oder sehr indifferent)
> > der pure Lebensalbtraum! Irgendwann knalle ich durch.
> Sag mal, sprichst Du bei den 'Germans' von Menschen in
> Entscheiderpositionen oder von normalen Bürgern?
Ich spreche von einer Mentaliät, von einer Geschichte, von einem
politisch-wirtschaftlichen Regelsystem, das so seine Forderungen an
die Menschen stellt und so seine ungeheuren Grausamkeiten hat.
Bob
Dynamik ist ein guter alter Begriff! Die "Dinge" laufen immer in der
Dynamik, was ich tue, was ich denke, sollte immer einer bestimmten
Hoch-Dynamik genügen, also dynamisches Aufeinanderbeziehen von Werten
und dynamisches Differenzieren. Dynamik allerdings muss selbst
bestimmbar sein, der Takt, in dem ich schwinge, muss immer ein für
mich guter sein! Alles andere wäre Vergewaltigung - und da machen mir
die Deutschen Angst, der Kollektivterror hier, das ist eine stinkend
üble Sache.
> > > Bleiben wir bei den 'atomaren Bestandteilen' einer sozialen
> > > Gemeinschaft, nämlich bei zwei Menschen.
> >
> > Hehe, und die soziale Kommunikation wäre dann das Bindungsatom!
>
> Naja, so 'easy' ist das nicht. Ich spekuliere, dass Luhmann manchmal
> Worte mit einem passenden Sinn am ungewohnten Platz verwendet, um den
> Leser auf eine höhere abstraktere Ebene mitzunehmen und zugleich die
> Etymologie zusammen mit den Gramatikern aufscheinen lässt.
Noja, Kommunikation als Bindungsatom, das ist ja schon abstrakt. Also
sollte Luhmann von einer höheren abstrakten Ebenen sprechen, dann
muss er klarmachen, wie diese Ebene beschaffen ist, er muss die
Kernbestandteile seines Systems offenlegen!
Denn "höhere abstrakte Ebene", noja kann jeder behaupten, klingt ja
auch ganz wichtig und hoch.
>
> > So fragte sich bereits Heraklit von Ephesos (um 500 v. Chr.),
> > inwiefern der Name eines Dinges die Wahrheit einer Sache widerspiegele.
> > Also, inwiefern der Name tatsächlich dem durch ihn bezeichneten
> > Gegenstand entspricht.
>
> Luhman verwendet also die Sprache auch, um sich an die Möglichkeit
> von eigenen Unsauberkeiten zu erinnern und ständig auf vollkommene
> Richtigkeit ohne Wenn und Aber zu achten. Denn im Unterschied zu
> Donald E. Knuth gibt es keine CPU, die ihm einen Programmierfehler
> 'meldet'.
Warum fällt mir da Wittgenstein ein mit seinen Scheinproblemen, die
alleine durch Sprache erzeugt werden können!
Luhmann will also die Begriffe eindeutig halten, wenn ich dich
richtig interpretieren?
> > Hier greife ich gleich die Thermodynamik auf, die du weiter unten
> > aufführst. Ich mein die Thermodynamik ist wenig oder allenfalls nur
> > sehr bedingt in der Lage soziale Prozesse zu beschreiben (wo es arg
>
> In diesem Fall meine ich die statistische Thermodynamik, bei der es
> neben der Anzahl der Zusammenstöße, um den Wirkungsquerschnitt und um
> Energieflüsse, also elastisch oder unelastisch, geht.
Energiefluss und Stockungen (Stauungen), ja ok, aber ich bleibe
dabei, Thermodynamik ist vom Begriff her Wärmedifferenzen. Aber ok,
Luhmann operiert mit Statistiken, die Schnittwerte zu was für
Strömungen hergeben?
> Die Vorstellungskraft zählt zu den Befähigungen, da sie nämlich ...
> ... die Weite des Lösungsraumes bestimmt.
> ... die Willensstärke mitbestimmt.
> ... die Reaktion beim Eintreten oder besser Nichteintreten von
> Erwartungen beeinflusst.
Ja, das Denken in Bildern, das visuelle Denken hat schon was!
>
> > Aber ok, die jeweiligen Eigenschaften von Menschen bestimmen die
> > Kommunikation zwischen ihnen - ist das so gemeint?
>
> Ja. Wenn man über Erwartungserwartungen sprechen kann, also die
> Teilnehmer sich wechselweitig strukturelle Orientierungen
> unterstellen, ist ein Dialog möglich und es findet nicht bloß eine
> Reaktionskette statt wie die, die zum ersten Weltkrieg geführt hat,
> also wie Luhmann schrieb, aus dem Ruder läuft.
Eben, man muss darüber sprechen! Im Grunde ist alles verhandelbar,
wenn die nötige Rationalität dafür da ist!
> So kommt es vielleicht zu Deinem Eindruck, den Du von uns Deutschen
> im allgemeinen gewonnen hast - sogar dann wenn die Eigenschaften
> aller Beteiligten hier oder in anderen, von Dir angenehmer
> empfundenen Ländern gleich sind.
Nein, mein Deutschbild ist ein Traumresultat! Und da ich vergleichen
kann zwischen ein paar Ländern, kann ich sehr wohl für mich ganz
genau sagen, wo ist es schlimm!
>
> > Vorstellungen können auseinander laufen, aber wie haben Sprache! Also
> > man kann immer wieder harmonisieren. Klar, das kann Aufwand bedeuten,
> > die Frage da ist wohl stets, wie viel Aufwand? Der geschätzte,
> > gefühlte Abstand zum Ziel gibt dabei wohl den Ausschlag.
>
> So ist das wohl.
> Luhmann ist ein Sozialwissenschaftler und verwendet manchmal "warm"
> um Emotionen zu beschreiben. Und obwohl er den Emergenzbegriff und
> ihr Auftreten in der Natur kennt, ist er ausschließlich mathematisch,
> so in etwa über die Kategorientheorie zur formalen Grammatik in der
> Automatentheorie.
Ja, Automaten, Schach als Basis für KI, das ist mir auch ziemlich
geläufig. Die Unterscheidung kalt warm als Unterscheidung für das
Auftreten von Emotionen ist keine schlechte. Aber meines Erachtens
greift das zu kurz. Die Macht der Empfindungen wird gerne
unterschätzt.
>
> > Emotional gesehen (ja die Germans haben keine, oder sehr indifferent)
> > der pure Lebensalbtraum! Irgendwann knalle ich durch.
> Sag mal, sprichst Du bei den 'Germans' von Menschen in
> Entscheiderpositionen oder von normalen Bürgern?
Ich spreche von einer Mentaliät, von einer Geschichte, von einem
politisch-wirtschaftlichen Regelsystem, das so seine Forderungen an
die Menschen stellt und so seine ungeheuren Grausamkeiten hat.
Bob
Dynamik ist ein guter alter Begriff! Die "Dinge" laufen immer in der
Dynamik, was ich tue, was ich denke, sollte immer einer bestimmten
Hoch-Dynamik genügen, also dynamisches Aufeinanderbeziehen von Werten
und dynamisches Differenzieren. Dynamik allerdings muss selbst
bestimmbar sein, der Takt, in dem ich schwinge, muss immer ein für
mich guter sein! Alles andere wäre Vergewaltigung - und da machen mir
die Deutschen Angst, der Kollektivterror hier, das ist eine stinkend
üble Sache.