Traumschau schrieb am 3. Mai 2015 19:03
> Und jetzt kommen wir direkt zum deutschen Wirtschaftsmodell:
> Unsere Überschüsse sind die Defizite, d.h. Schulden der anderen.
> Unser Modell funktioniert nur, wenn der Rest der Welt bereit ist,
> sich für jährlich ca. 200 Mrd. Euro zu verschulden, also unsere
> Überschüsse abzunehmen. Wenn die aber ihre Importe nicht mehr
> bezahlen könnnen, sind sie pleite.
Der Kapitalismus muß expandieren. Das geht in einem geschlossenem
System nicht. Nimmt man das Ausland zur Systembetrachtung dazu hat
man das strukturell selbe Problem, nur in größerem Maßstab. Dh, auch
ohne Ausland wachsen Schulden. Das Ausland ist höchstens
Ausweichstrategie. Im gesamten Weltmaßstab sieht die Sache so aus:
> http://www.lrb.co.uk/v33/n03/benjamin-kunkel/how-much-is-too-much
Allerdings ist der Planet endlich, worauf Kunkel im letzten Drittel
zu sprechen kommt.
> Wie lange das noch gut geht? Nun, es kann jeden Moment vorbei sein.
> Aber das stört unsere Politiker nicht, die nur die Interessen der
> Exportlobby an kurzfristigen Gewinnen bedienen.
Politics is the entertainment department of the industry [Frank
Zappa]
> Wer wird am Ende die Suppe auslöffeln? Na, so wie immer: Die breite
> Masse!
Periodische Krisen begleiten den Kapitalismus* seit Beginn: 1857,
Gründerzeitkrach, 1928 etc. In der ersten Akkumulationsphase wird
noch Infrastruktur aufgebaut, in der zweiten geht das überschüssige
Kapital in die Blasen.
Eine Krise wird geheilt dadurch, daß die Schulden gestrichen werden,
wie auch immer, um dem Kapital neue Akkumulation zu verschaffen.
Der Kapitalismus wird erst dann aufhören wenn ihn die Leute nicht
mehr aushalten. Es ist aber gut möglich, daß der K. vorher
zurückkehrt zu seinem Anfang, nämlich zur Plünderungsökonomie, wo der
Mehrwert nicht per formalem Äquivalententausch sondern direkt durch
Gewalt angeeignet wird (das Privateigentum ist nur befriedetes
Gewaltverhältnis).
* Marx schreibt stets "kapitalistische Produktionsweise", meint die
Geldvermehrung läuft über Realproduktion.
> Und jetzt kommen wir direkt zum deutschen Wirtschaftsmodell:
> Unsere Überschüsse sind die Defizite, d.h. Schulden der anderen.
> Unser Modell funktioniert nur, wenn der Rest der Welt bereit ist,
> sich für jährlich ca. 200 Mrd. Euro zu verschulden, also unsere
> Überschüsse abzunehmen. Wenn die aber ihre Importe nicht mehr
> bezahlen könnnen, sind sie pleite.
Der Kapitalismus muß expandieren. Das geht in einem geschlossenem
System nicht. Nimmt man das Ausland zur Systembetrachtung dazu hat
man das strukturell selbe Problem, nur in größerem Maßstab. Dh, auch
ohne Ausland wachsen Schulden. Das Ausland ist höchstens
Ausweichstrategie. Im gesamten Weltmaßstab sieht die Sache so aus:
> http://www.lrb.co.uk/v33/n03/benjamin-kunkel/how-much-is-too-much
Allerdings ist der Planet endlich, worauf Kunkel im letzten Drittel
zu sprechen kommt.
> Wie lange das noch gut geht? Nun, es kann jeden Moment vorbei sein.
> Aber das stört unsere Politiker nicht, die nur die Interessen der
> Exportlobby an kurzfristigen Gewinnen bedienen.
Politics is the entertainment department of the industry [Frank
Zappa]
> Wer wird am Ende die Suppe auslöffeln? Na, so wie immer: Die breite
> Masse!
Periodische Krisen begleiten den Kapitalismus* seit Beginn: 1857,
Gründerzeitkrach, 1928 etc. In der ersten Akkumulationsphase wird
noch Infrastruktur aufgebaut, in der zweiten geht das überschüssige
Kapital in die Blasen.
Eine Krise wird geheilt dadurch, daß die Schulden gestrichen werden,
wie auch immer, um dem Kapital neue Akkumulation zu verschaffen.
Der Kapitalismus wird erst dann aufhören wenn ihn die Leute nicht
mehr aushalten. Es ist aber gut möglich, daß der K. vorher
zurückkehrt zu seinem Anfang, nämlich zur Plünderungsökonomie, wo der
Mehrwert nicht per formalem Äquivalententausch sondern direkt durch
Gewalt angeeignet wird (das Privateigentum ist nur befriedetes
Gewaltverhältnis).
* Marx schreibt stets "kapitalistische Produktionsweise", meint die
Geldvermehrung läuft über Realproduktion.