[Das "imperialistische" Besetzen von neuem Raum ist Teil der
"Frontier"-Mentalität. Insofern reflektieren die Kulturprodukte hier
die historische Entwicklung, wie sie in den USA bis 1890
stattgefunden hat, als die Besiedlung offiziell für beendet erklärt
wurde.]
Die Terroristen hatten ihre Inflation, nun folgen ihnen die
Imperialisten und demnächst werden wir von Hausbesetzern lesen, dass
sie ein "imperialistisches Besetzen von neuem Raum" betreiben und von
ihrer "Frontier-Mentalität" angetrieben werden ;)
Diese Zuschreibungen wirken nun nicht mehr wie eine Analyse der
"Amerikanischen Mentalität", sondern eher wie eine negative
Projektion der Europäischen, die so stolz auf ihre Geschichte und das
Erreichte ist und sich so viel auf regionale Eigenheiten zu Gute
hält, die sie auf keinen Fall durch Eindringlinge beschädigt sehen
möchte: im Museum Europa ist kein Platz für Menschen mit
Siedlerverhalten, die nur die Grünanlagen und Kulturparks beschädigen
können.
Statt das kollektive Unbewusste, dass in Hobos, Siedlern und
Desparados gespeichert ist, zu aktivieren, muss man sich doch fragen,
ob Bush, Rumsfeld, Cheney & Co., d.h. die rechtsextremistische weisse
Oberschicht in den USA die Motive nicht vielmehr voneinander lösen,
als sie miteinander verbinden? Kommt man dem zeitgenössischen
"Imperialismus" wirklich nahe, wenn man ihn auf den Wunsch reduziert,
einen glücklichen Ort der Sesshaftigkeit zu erreichen und dabei
unzählige Gefahren und Kämpfe durchstehen zu müssen ( in welcher
myhischen Reise passiert das eigentlich nicht?) - etwa in Iraks Wüste
und in Afghanistans Bergen?
Tloen
"Frontier"-Mentalität. Insofern reflektieren die Kulturprodukte hier
die historische Entwicklung, wie sie in den USA bis 1890
stattgefunden hat, als die Besiedlung offiziell für beendet erklärt
wurde.]
Die Terroristen hatten ihre Inflation, nun folgen ihnen die
Imperialisten und demnächst werden wir von Hausbesetzern lesen, dass
sie ein "imperialistisches Besetzen von neuem Raum" betreiben und von
ihrer "Frontier-Mentalität" angetrieben werden ;)
Diese Zuschreibungen wirken nun nicht mehr wie eine Analyse der
"Amerikanischen Mentalität", sondern eher wie eine negative
Projektion der Europäischen, die so stolz auf ihre Geschichte und das
Erreichte ist und sich so viel auf regionale Eigenheiten zu Gute
hält, die sie auf keinen Fall durch Eindringlinge beschädigt sehen
möchte: im Museum Europa ist kein Platz für Menschen mit
Siedlerverhalten, die nur die Grünanlagen und Kulturparks beschädigen
können.
Statt das kollektive Unbewusste, dass in Hobos, Siedlern und
Desparados gespeichert ist, zu aktivieren, muss man sich doch fragen,
ob Bush, Rumsfeld, Cheney & Co., d.h. die rechtsextremistische weisse
Oberschicht in den USA die Motive nicht vielmehr voneinander lösen,
als sie miteinander verbinden? Kommt man dem zeitgenössischen
"Imperialismus" wirklich nahe, wenn man ihn auf den Wunsch reduziert,
einen glücklichen Ort der Sesshaftigkeit zu erreichen und dabei
unzählige Gefahren und Kämpfe durchstehen zu müssen ( in welcher
myhischen Reise passiert das eigentlich nicht?) - etwa in Iraks Wüste
und in Afghanistans Bergen?
Tloen