Andre B. (1) schrieb am 03.10.2021 02:22:
Leider sind Ihre "Ode"-Threads verschwunden und können nicht mehr kritisch diskutiert werden. Ich hatte mir in Teil 1 alle verlinkten Veröffentlichungen angeschaut und hätte gerne kritisch angemerkt, daß diese Literatur, in Teilen sicher auch schwierig zu verstehen ist ....
Es kann Ihnen nicht zum Vorwurf gemacht werden, wenn Sie mitunter Probleme damit haben, die von mir veröffentlichten Publikationen vollständig zu durchdringen. Allerdings hätten Sie doch etwas aufmerksamer gelesen, dann wären Ihre vorgebrachten Einwände schlicht nicht nötig gewesen.
Die von Ihnen veröffentlichten Publikationen oder vielleicht doch eher nur die von Ihnen zitierten Publikationen? Ansonsten: Oh, höchst großzügig! Ich mache Ihnen ebenso großzügig keinen Vorwurf, daß Sie nicht von meinem vierzigjährigen Lesen wissenschaftlicher Originalliteratur wissen können, bestehe aber darauf, daß Ihre Interpretation der Veröffentlichung unhaltbar löchrig ist.
Ihre Referenz 1 zeigt laut Ihnen, daß sich ein Impf-Spike über den ganzen Körper verteilt. Was der Bericht sagt, ist daß ein einmal mRNA-geimpfter Patient sich eine CoV-2 Infektion einfängt, an dieser verstirbt und in der forensischen Aufarbeitung in sehr vielen Organen PCR-nachgewiesen Virus gefunden wird (anhand von Sequenzen/PCR-Produkten, die nciht in einer Vakzine enthalten sind). Dieses belegt nicht Ihre Annahme, daß Impf-Spike in allen Organen nachgewiesen werden kann.
Dieser Patient hatte KEINE Covid-19 Erkankung, sondern nur ein positves PCR-Testergebnis, was jedoch wie hinlänglich bekannt kein Beleg für eine Erkrankung darstellt!
Die Autoren schreiben:
"Von den Wochen vor der Impfung über die Impfung (Tag 1) bis kurz vor dem Tod (Tag 24) war der Patient frei von allen klinischen Symptomen, die typischerweise mit COVID-19 in Verbindung gebracht werden. Darüber hinaus zeigte die Blutuntersuchung keinen IgM-Titer, der normalerweise 7-14 Tage nach Auftreten der Symptome beobachtet wird (Kim et al., 2020). Der Patient wurde jedoch positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Wir konnten keine charakteristischen morphologischen Merkmale von COVID-19 beobachten, die bisher in umfassenden morphologischen Autopsiestudien berichtet wurden (Schaller et al., 2020, Edler et al., 2020, Ackermann et al., 2020). Wir fanden keine typischen Anzeichen einer diffusen Alveolarschädigung in der Lunge, stellten aber eine ausgedehnte akute Bronchopneumonie fest, die möglicherweise bakteriellen Ursprungs war." (1)
Das Auffinden von Virus-RNA in fast allen Organen kann also ausdrücklich NICHT durch eine etablierte Erkrankung erklärt werden, sondern ist viel eher auf eine fulminante Verbreitung von mRNA mit anschließender Expression des S1-Spike-Proteins in den beschriebenen Organen zu erklären. Genau eben jene "Verteilungsmechanismen" wurden auch bereits in anderen Publikationen ausführlich beschrieben.
Ich zitiere hier einen anderen Abschnitt der Veröffentlichung im Original ohne einen Übersetzungszirkus und markiere ein paar Schlüsselbegriffe:
We conducted molecular mapping of 9 different anatomical parts of formalin-fixed paraffin-embedded tissue as previously described (Kaltschmidt et al., 2021). RNA was extracted from paraffin sections using the Maxwell RSC (Promega, Madison, WI, USA). Multiplex RT-PCR analysis targeted 2 independent genes of the SARS-CoV-2-genome (Fluorotype SARS-CoV-2 plus Kit; HAIN/Bruker, Nehren, Germany): RNA-dependent RNA polymerase (Target 1) and nucleopeptide (Target 2). The negative cut-off value was Ct >45. We examined 9 different tissue samples for known and relevant pathways of virus spreading in the human body (Figure 1). To prevent cross-contamination, each specimen was directly embedded in separate tissue cassettes and separately fixed in 4% phosphate-buffered saline-buffered formalin. We demonstrated viral RNA in nearly all organs examined except for the liver and the olfactory bulb (Figure 1).
Schlussfolgerungen:
- in der PCR-Analyse werden Sequenzen aus 2 fett markierten viralen Genen amplifiziert und nachgewiesen
- bekanntermaßen (z.B. auf Github ist die BioNTech-Sequenz der Vakzine hinterlegt) sind diese beiden viralen Gene nicht in der Vakzine mRNA enthalten
- damit weist die PCR nicht die Stränge der Spike-Vakzine-mRNA nach, sondern eine tatsächliche Anwesenheit des SARS-CoV-2 Virusgenoms in den jeweiligen Organen
- das nennt man dann wohl Infektion (und am Rande, ich habe in meinem Vorpost von einer Infektion gesprochen und bleibe dabei, aber Sie waren es, der das umgehend in eine Erkrankung umdefiniert und dann abgelehnt hat. Außerdem garantiere ich Ihnen, daß ich mich nicht an Ideologie bezüglich der PCR und ihrer Aussagekraft beteiligen werde.)
- in diesem klinischen Fall gibt es also einen Satz von Organen mit einer Entzündungs-Histologie und in diesen Organen wird der Virus nachgewiesen.
Und jetzt wird es skurril: Sie erlauben nicht, daß in der Erstbeschreibung einer klinischen Konstellation eine Infektion plus Erkrankungsbeginn bei einem teilimmunisierten multimorbiden Patienten anders aussehen könnte als von Routine-Erkrankungen ohne Vorimmunisierung bekannt, sondern definieren sich den Virus aus den betroffenen Organen einfach weg (weil ja nicht sein kann, was nicht sein darf), damit alle Entzündungssymptome auf die Impfung geschoben werden können. Das ist nach den Kriterien wissenschaftlicher Argumentation einfach daneben, und in einer wissenschaftlichen Diskussion würden Sie für diesen Taschenspielertrick aus dem Fenster gelacht. Wenn Sie denn schon so versessen darauf sind, einen Beleg dafür zu finden, daß eine Impf-Spike-mRNA sich routinemäßig über den ganzen Körper verteilt, dort Zellen zur Spike-Antigen-Biosynthese bringt und sich daraus pathologische Konsequenzen für den ganzen Organismus ergeben, dann müssen Sie genau so einen sauberen Beleg suchen und präsentieren, der dann eben nicht mit den Problemen dieses Papers komplizierend und unsauber behaftet ist. Punkt. Nicht verhandelbar. Und dagegen verblasst sogar, daß die bessere Wissenschaft nicht mit Gewalt eine vorgefasste These zu belegen versucht, sondern vielleicht doch erst einmal ergebnisoffen eine Datengrundlage anschaut und überlegt was sich denn daraus schließen lässt. Ich glaube Ihnen ja auch gerne, daß Ihre Beschäftigung mit dem Thema zeitraubend war und Sie von Ihren Gedanken vollständig überzeugt sind, aber es ist halt formal nicht überzeugend, und man kann sich wunderbar in ein Gedankengebäude verrennen, das wegen eines defekten Fundaments einsturzgefährdet sein könnte.
Auf ein paar Punkte zu Spike und seinen Teilfragmenten gehe ich in dem anderen Thread ein. Ihre Zitate 4,5 + 6 und was sie aussagen oder nicht, schaue ich mir morgen an und antworte ggf. im geeigneten Thread.