Nicht nur bei der Medikamentenherstellung wird sich die Planlosigkeit der Globalisierung rächen, es wird in vielen Bereichen so sein. Die Firmen haben - gemäß dem Evangelium des Neoliberalismus - selbst die existentiell wichtigsten Bereiche der Grundversorgung, etwa bei der Nahrungsproduktion - irgendwohin ausgelagert, schon wer heute das Wort „Selbstversorgung“ in den Mund nimmt wird ausgelacht. Aber im globalen Kapitalismus fragt niemand nach Sinn und Verantwortlichkeit, es geht ausschließlich um Kohle. Neben der Auslagerung - auch von demokratischen Rechten - wüten auch noch die Zentralisierer, Finanzheuschrecken und die Privatisierer. In kurzer Zeit werden in Jahrzehnten gewachsene Bereiche der Daseinsvorsorge zerstört und ein Ende ist nicht abzusehen. Erst ein Land verschulden, dann seine Filetstücke kassieren, siehe Griechenland und es dann ausgeweidet zurücklassen.
Die Globalisierung zerstört auch viel Wissen und Fertigkeiten, Essentials, die bei einem Zusammenbruch des Systems (der Zusammenbruch ist sicher, da es nur durch heiße Luft aufrechterhalten wird) nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Das Irre – das Verlieren der Selbstständigkeit nennen die korrupten Politiker frech Freiheit statt grenzenlose Wirtschaftsanarchie, Orwell lässt grüßen. Tatsächlich führt Outsourcing immer zu Kompetenzverlust und grenzenloses Abhängigkeit, eine neue Form der Versklavung.