osorno schrieb am 13.02.2020 17:36:
Mark Moe schrieb am 13.02.2020 13:36:
Herstellungskosten machen bei medikamenten ca 0,05% der endpreise aus, wenn das also auf 0,15 steigt heisst dass der endpreis muss sich verdreifachen damit die hersteller noch überleben können, ohje ohjammer
0.05% ?
und ich dachte immer bei Parfüm wäre die Gewinnspanne schon exorbitant...
Diese (völlig willkürliche) Prozentzahl ist auch nichtssagend.
Man müsste zumindest zwischen Medikamenten des letzten und des jetzigen Jahrtausends unterscheiden.
Erstere Artikel sind durchweg billig wie Dreck und werden fast schon unterpreisig gehandelt. Analog Billigfleisch fragt man sich, wie qualifizierte Herstellung und Vertrieb bezahlt werden?
Letztere Artikel sind in vielen Fällen exorbitant teuer und haben durchaus das Potenzial, unser Gesundheitssystem zu zerstören. Hier wird oftmals richtig Reibach gefahren (der allerdings natürlich nicht zu besseren Herstellungsbedingungen/Vertriebsverfahren führt).
Schaut man sich z.B. die weit verbreiteten Gerinnungshemmer an, landet man bei vergleichbarer Wirksamkeit und Sicherheit der althergebrachten Stoffe wie ASS und Marcumar zu den NOAKs auf der anderen Seite. Trotzdem tendieren die Ärzte zunehmend zu den hochpreisigen neuen Arzneimitteln und keiner gebietet Einhalt.
Fettgefressene, rauchende und saufende Mitbürger zahlen den gleichen Beitragssatz wie gesundheitsbewusst lebende Menschen. Keinen stört es offenbar - aber richtig teuer wirds trotzdem.
Und auf der anderen Seite wird herumgenölt, wenn eine lebensrettende Gentherapie für Babys (die ja wirklich nix für ihren Zustand können) ein paar Hunderttausend kostet.
Ey, das hat der Durchschnittsdiabetiker nach 10 Jahren auch beisammen, ohne Aussicht auf Heilung. Und nichtmal ein schlechtes Gewissen dabei.
Wir haben ein völlig verkorkstes System und uns multifaktoriell in die Scheiße geritten. Da ist die Nichtverfügbarkeit von Arzneimitteln nur die Kokslinie auf der Edelnutte auf der Millionenyacht im Privatatoll.