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  • Ryszek

93 Beiträge seit 07.05.2006

Bleiben sie bei der Wahrheit, Herr Konicz!

Ich gehöre keiner Kirche an und habe mit Herrn Rydzyk nichts gemein,
- aber mit der Wahrheit. Herr Konicz wärmt hier eine Geschichte von
Anfang Juli auf, die sich zumindest teilweise inzwischen als
erfundene Story des "Busen"-Magazins "Wprost" erwiesen hat. So ist
auf der Audioaufnahme nirgends das Wort "Hexe" zu hören.
Worum aber ging es in der Auseinandersetzung Rydzyk-Kaczynski und
worauf basiert der Antisemitismusvorwurf? Der jüdisch-amerikanische
Schriftsteller Tomasz Gross hatte 2001(?) in einem Buch "enthüllt",
dass es 1941 in dem nordöstlichen polnischen Dorf Jedwabno ein
Massaker an Juden gegeben habe, welches nur von Polen ohne jede
Beteiligung deutscher Stellen verübt wurde. Dies führte zu
zahlreichen symbolischen Gesten polnischer Politiker (u.a. hat dort
der angeblich antisemitische und rechtsradikale Bildungsminister
Giertych einen Kranz niedergelegt). Nur: Historiker haben inzwischen
bewiesen, dass die Angaben in Gross` Buch nicht stimmen. Statt 1600
Opfern waren es "nur" ca. 300 und Wehrmacht bzw. SS waren beteiligt,
denn am Tatort wurden deutsche Patronenhülsen ausgegraben. Gross`
Buch steht zumindest in zeitlichem Zusammmenhang mit
milliardenschweren Entschädigungsforderungen des jüdischen
Weltkongresses gegenüber dem polnischen Staat (s. Finkelstein, Die
Holocaustindustrie). Und die wiederum stehen im Zusammenhang mit der
unsinnigen polnischen Restitutionsregelung von 2001. Statt
Entschädigungen für  enteignetes Vermögen ganz abzulehnen, hat man
Personen, die 1999 polnische Staatsangehörigkeit besassen, Ansprüche
zuerkannt. Die Untersuchungen zu Jedwabno wurden inzwischen
eingestellt,- und deshalb hat Rydzyk J. Kaczynski kritisiert und
dabei die Formulierung "es geht um 65 Mrd. Dollar" benutzt. Rydzyk
ist dem neoliberalen mainstream - dazu gehört vor allem das
gigantische Medienimperium von "Axel Springer Polska" - übrigens
deshalb ein Dorn im Auge, weil in den Sendungen "seines"
Fernsehsenders "TRWAM" weniger EU-Jubelarien als vielmehr Berichte
von dem eher sorgenvollen Alltag der Bauern, Fischer, Arbeitslosen
usw. zu sehen sind. 
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