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staat und religion

bwv904 schrieb am 8. August 2007 17:07
> frajo rolofs schrieb am 8. August 2007 7:45

>> und - um den bogen zur politik zu spannen - im lichte
>> dieser vorgänge
>> (wie auch der vorgänge in mittel- und südamerika)

> http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=148231
> Was soll an solchen Vorgängen denn schlecht sein?

ich hatte gehofft, nicht auf lediglich rhetorische erwiderungen
eingehen zu müssen. vor dem aus meinem text zitierten teilsatz stand
auch:
"daß die spitze der RKK ... daran" - also radio maryja - "wesentlich
weniger auszusetzen hat als an den interessanten kalklösenden ideen
der ganzen geschaßten katholiken von teilhard de chardin bis zu eugen
drewermann."
es dürfte allgemein bekannt sein, daß gerade auch in lateinamerika
nicht wenige - aus sehr nachvollziehbar humanen gründen - politisch
aktive katholiken (ernesto cardenal z.b.) vom vatikan maulkörbe
verpaßt bekamen.

>> geraten jene leute,
>> die sich ob der "zurückhaltung" der chinesischen regierung
>> gegenüber
>> dem vatikan (die übrigens im durchaus westlichen GR im
>> wesentlichen
>> geteilt wird) verwundert bis empört zeigen, doch ein wenig in den
>> verdacht, entweder partiell erblindet (vulgo: strunzdumm) zu sein
>> oder aber doch etwas zu kreativ (vulgo: heuchlerisch) mit der
>> wahrheit umzugehen.

> Was meinst du? Dutzende von Priester und Bischöfen nur wg. ihres
> Glaubens in Lagern verrotten zu lassen, ist also okay?

nicht davon sprach ich, sondern von dem anspruch des vatikans,
bischöfe in china ohne einvernehmen mit dem staat zu ernennen. wir
sollten auch nicht den eindruck erwecken, daß die chinesische
regierung generell etwas gegen praktizierende katholiken hat. sie mag
nur nicht, daß ihr von außen in ihre innenpolitik hineingepfuscht
wird. inwieweit das nun legitim ist, wäre eine eigene diskussion
wert. (warum ist die KPD in D verboten?)
(und da ich diese art der rhetorischen abschweifung vom thema nicht
sonderlich schätze, gehe ich auch nicht weiter auf die rolle
katholischer geistlicher in ruanda und ihren anschließenden schutz
vor weltlicher rechenschaft ein.)

> Wenn das in
> den bösen islamischen Ländern geschähe, wäre hierzulande das Geschrei
> riesig, aber die 'guten' Chinesen dürfen das, weil es ja gegen den
> 'bösen' Vatikan geht?

es ist in der tat interessant, welche mediale aufmerksamkeit die in
innerchinesische politische auseinandersetzungen verwickelten
katholischen kleriker finden und wie wenig mediale beachtung die
massaker an laienchristen (und durch laienchristen) in afrikanischen
und nichtchinesischen fernostländern.
im übrigen halte ich es nicht für konstruktiv, ganze länder pauschal
als "gut" oder "böse" zu bezeichnen.

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