Nee, der ist nicht senil. Der wird auf seine alten Tage noch zum Neocon-Falke - oder war's, wie bei Grünen üblich, insgeheim schon immer und traut sich eben jetzt aus der Deckung. Er favorisiert offenbar eine Entmachtung des UN-Sicherheitsrates, damit eine Mehrheit der US-Vasallen in der UN-Versammlung ausreicht um Angriffskriege des Imperiums gegen mißliebige oder aufmüpfige Staaten "völkerrechtlich" zu "legitimieren". Das wäre ein ganz mieser, hinterfotziger juristischer Winkelzug mit dem Ziel das Völkerrecht in ein Faustrecht der USA umzuwandeln. Wenn es den Amerikanern (mithilfe deutscher Außenpolitik unter einer grünen Kanzlerin) gelänge dies durchzusetzen könnte man die UNO gleich in die Tonne treten, denn mehr als ein Propagandaorgan des Pentagons wäre sie dann nicht mehr und somit für alle Staaten (außer den USA) faktisch wertlos. Darüberhinaus kritisiert Ströbele nur Formfehler, d.h. im Endeffekt die Art und Weise, wie die von den Grünen losgetretenen Kriegsbeteiligungen der Bundeswehr der Bevölkerung schmackhaft gemacht wurden, nicht die Kriege an sich. Ströbele ist bei mir damit unten durch. Das ist bedauerlich, ich hab den immer für einen Mann mit friedenspolitischen Prinzipien, Gewissen und Rückgrat gehalten. Das war ein Irrtum. Umweltschutz hin oder her, nach diesem Interview bereitet mir die Aussicht auf Baerbock im Kanzleramt noch größeres Mißbehagen als vorher, nicht mal CDU-Laschet ist bisher mit derart aggressivem US-Imperialismus aufgefallen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.05.2021 22:16).