Der Luftverkehr ist beim Klimaschutz noch ein besonderer Problemfall, weil Elektrifizierung da keine Option ist. Es gibt mittelfristig eigentlich nur zwei Lösungen:
1. aus regenerativer Energie gewonnene Treibstoffe (nicht Energiepflanzen!), die nicht wesentlich teurer sind als fossiles Kerosin.
2. Hyperloop oder ähnliches am Boden, mit regenerativer Energie. Hochgeschwindigkeitsnetze, die idealerweise jenseits der Schallgeschwindigkeit betrieben werden, dem faktischem Tempolimit für Flugzeuge (wirtschaftlich und gesetzlich über vielen Staatsgebieten). Vorteil: sehr hohe Geschwindigkeiten möglich, kein Lärm, keine Landschaftszerschneidung bei Stelzen- und Tunnelbau. Nachteil: hohe Planungs-, Grunderwerbs- und Baukosten, Technologie noch nicht ausgereift, Überseeverkehr?
Auf jeden Fall soll, wie überall, Rückschritt vermieden werden, d.h. es muss mit ähnlicher Geschwindigkeit und nicht wesentlich höheren Kosten funktionieren. Es sollte auch weiterhin möglich sein, für deutlich unter 100€ einmal quer durch Europa zu reisen, wie es mit den "Billigfliegern" eingeleitet wurde - auch, wenn extreme Niedrig- und Dumpingpreise vielleicht nicht mehr möglich sind.
Da fraglich ist, ob regenerative Treibstoffe in absehbarer Zeit zu vernünftigen Kosten produziert werden können, ist der Bodenverkehr wohl die Hauptoption. Es muss also durchgesetzt werden, einerseits kostenmäßig, aber auch durch Verhinderung von u.U. jahrzehntelangen Blockaden. Ein richtiger und sinnvoller Schritt in diese Richtung ist das Maßnahmengesetzvorbereitungsgesetz (MgvG) - sperriger Name dafür, dass man die bürokratischen Verwaltungsmaßnahmen und juristischen Entscheidungsfindungen auf ein erträgliches Maß reduziert. Strecken müssen wirklich Nutzen bringen, sprich: große Entfernungen schnell überwinden (1000km und mehr) - keine öffentlichen Teststrecken wie kurze Flughafenzubringer, die bei extremen Kosten keine nennenswerten Vorteile im Betrieb bringen.
Gegen hohe Kosten hilft übrigens hohe Nutzlast. Eine Schnellzugstrecke exklusiv für den Passagierbetrieb schafft typischerweise 5, maximal 8 Züge pro Stunde und Richtung (z.B. ICE Köln-Frankfurt). Man stelle sich vor, auf einer Autobahn könnten nur 8 Fahrzeuge pro Richtung und Stunde fahren... Die höhere Kapazität, der gemischte Güter- und Personentransport machen Autobahnen rentabel; die Summe der Steuern und Abgaben für KFZ-Verkehr ist mindestens doppelt so hoch wie die Aufwände aus Steuermitteln (indirekter Nutzen durch Wirtschaftsaktivitäten nicht mitgerechnet). Eisenbahn ist dagegen fast überall reiner Subventionsbetrieb. Man kann also auf einer Hyperloop-Strecke am besten gleich mehrere Röhren verlegen, dann hat man gleiche Flächen- und Planungs- und nur etwas höhere Baukosten, bei mehrfachen Einnahmen. Außerdem sind im Güterverkehr nicht annähernd die kapazitätsmindernden Sicherheitsmaßnahmen (Abstände usw.) nötig wie im Personenverkehr.
Langer Rede kurzer Sinn: wenn die Grünen beweisen sollen, was sie leisten können, müssen sie helfen, solche Projekte wie Hyperloop durchzusetzen, dürfen sich nicht noch an Blockaden beteiligen, wie einige von ihnen bei Stuttgart 21 oder neuen ICE-Strecken. Wobei allerdings klassicher Schienen-Schnellverkehr, wie auch atmosphärische Magnetschwebebahnen überholt sind, sobald Vakuumzüge funktionieren. Wenn man den möglichst baldigen Ersatz des Flugverkehrs will, soll man vielleicht statt neuer Schnellbahnstrecken gleich an Hyperloop & Co gehen!