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  • Irwisch

mehr als 1000 Beiträge seit 22.03.2005

Gewalt und Gewaltbereitschaft sind Ausdruck von Angst

Nicht erst die sogenannte Corona-Krise hat die Gesellschaften dieser Welt tief gespalten. Auch frühere mediale Ereignisse wie z.B. der elfte September, der Jugoslawienkrieg, die Brutkasten- und die Massenvernichtungslüge und viele andere Vorkommnisse, von denen wir ohne die Massenmedien nichts wüßten, regen nicht wirklich die Debattenkultur an, sondern erzeugen Angst und damit unweigerlich Spaltungen entlang der Linie zwischen jenen, die sich leicht in Angst versetzen lassen und den anderen, die durch Besonnenheit, innere Ruhe und aktiv erworbenes Hintergrundwissen mehr oder weniger dagegen gewappnet sind.

Ständig werden mediale »Säue« durchs globale »Dorf« getrieben. Das geschieht jedoch nicht etwa, um die Medienkonsumenten auf dem Laufenden dessen zu halten, was ihre ureigensten Interessen betrifft. Nein, die Massenmedien leben von Produktpropaganda, besser bekannt als Werbung, und nicht von den Nachrichten, wie immer behauptet wird. Die Nachrichten, Berichte und News dienen lediglich der Anlockung von Lesern, um ihnen hinten herum, sozusagen nebenher und damit zumeist unbemerkt, ganz andere Verlockungen zu injizieren, nämlich die der Produkte, für die sie Reklame machen. Das war auch der Anfang aller Zeitungen überhaupt, denn die ersten massenhaft verbreiteten Drucksachen waren Hinweise auf Produkte. Diesen Zetteln hat man mit der Zeit Geschichten hinzugefügt, um die Leser zu unterhalten (unten zu halten mit leutseliger Ablenkung) und so davon abzulenken, daß es eigentlich um ganz profane Eigeninteressen wie Profitgier ging. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich hier heute nicht erzählen möchte.

Dr. Matthias Burchard hat in einem Interview, das er vor ungefähr einer Woche dem Exo-Magazin gegeben hat, (1) auf das bereits 2007 erschienene Buch Die Schock-Strategie von Naomi Klein hingewiesen. (2) Zahlreiche dieser Schocks, die immer medial vorbereitet und inszeniert werden, haben die Lebensweise der Betroffenen nachhaltig verändert. Daß solche Ereignisse häufig von langer Hand vorbereitet wurden und werden, zeigt z.B. das bereits Anfang März verfaßte Strategiepapier der Bundesregierung zur »Corona-Pandemie«. (3) Dort werden nicht etwa sinnvolle Maßnahmen empfohlen, sondern gezielt auf das Schockieren, auf Angst- und Panikmache gesetzt, um die Bürger im Sinne der Regierung in die angeblich notwendige Richtung zu schubsen. Es geht also darum, durch Angst und Panik zu steuern und nicht mit Argumenten zu kommen. Die Regierung hält die Bevölkerung für zu blöde, um freiwillig und selbstbestimmt das Richtige zu tun.

Doch stellt die Corona-Krise nur die Spitze des Eisbergs dar. Wie im Buch von Naomi Klein detailliert beschrieben wird, handelt es sich um einen groß angelegten Plan, die Weltbevölkerung nachhaltig zu verblöden, zu enteignen und zu entmachten, so daß die Menschen gar nicht mehr in der Lage sind, sinnvolle Kritik zu üben und aus ihren eigenen Überlegungen nachhaltige Entscheidungen und Handlungen zu generieren. Das behauptet übrigens auch Rainer Mausfeld in seinen Vorträgen, in denen es um die Manipulation durch Soft-Power geht. In seinem Buch Angst und Macht – Herrschaftstechniken der Angsterzeugung in kapitalistischen Demokratien geht er ausführlich darauf ein:

Das Potential zur Angst ist tief in unserem psychischen Gerüst angelegt. Angst gehört zu den Grunderfahrungen menschlicher Existenz. Angst ist ein zugleich psychischer und leiblicher Affekt, eine Bedrohung oder gar eine Erschütterung des gesamten Selbst. In mannigfaltigen Erscheinungsformen – als Beunruhigung, Besorgnis, Furcht, affektive Verwirrung und Verunswicherung – kann sie durch alles ausgelöst werden, dem wir in unserer Verletzlichkeit ausgesetzt sind und das sich unserem Begreifen oder den Möglichkeiten unserer Kontrolle entzieht. Angst kann aber auch aus inneren Quellen gespeist sein: eine Angst vor Selbstwertverlust, eine aus Scham resultierende Angst, eine Angst vor einem Versagen, eine Angst vor den Konsequenzen der Verletzung sozialer Erwartungen und aktzeptierter Normen, ...

Gesellschaftliche Angst wird, wie nicht nur Mausfeld weiß, seit Jahrzehnten zunehmend systematischer erzeugt. In seinem Buch Gesellschaft der Angst beschreibt Heinz Bude sehr detailreich die in kapitalistischen Demokratien vorherrschenden Ängste, was den ausdauernden Leser daran zweifeln läßt, ob die Lebensweise in modernen Industriestaaten wirklich die derzeit bestmögliche sein soll. Unser Leben ist weitgehend von Ängsten und der daraus hervorgehenden Bewußtlosigkeit bestimmt, wir sind so gut wie nie Herr im eigenen (seelischen) Haus, wir werden nicht nur im Job tagtäglich fremdbestimmt, sondern auch in unserer Freizeit, die wir häufig vor dem stärksten Manipulationsgerät, dem Fernseher verbringen.

Wenn wir, die Bürger – die größtenteils nicht wirklich selbst über ihr Leben (und die Entwicklung, die es nehmen soll), bestimmen können – nichts machen, dann wird mit uns gemacht. Das Ziel derer, die machen und machen lassen können, weil sie über unvorstellbar riesige Geld- und Machtmittel verfügen, ist nicht das Wohl der Mehrheit der Menschen, ganz im Gegenteil: Sie wollen die Menschenmassen, die sie als ihre Viehherden betrachten, verdummen und verblöden, so daß sich nie mehr auch nur ein Hauch von Widerstand gegen die unsichtbaren Herrscher regen möge. Das wäre im Prinzip der Untergang der Menschheit, denn schon jetzt mit der normalen Verblödung durch die allseits verfügbaren Blödmaschinen scheint es fraglich, ob wir da jemals wieder herausfinden können. Wenn schon heute die Schüler aus den Hauptschulen und den Gymnasien dank Pisa mit einem auffallend geringen Bildungsstand entlassen werden, kann man sich ausmalen, wie das in den nächsten 30 bis 50 Jahren sein wird. Da werde ich zwar schon tot sein, aber noch bin ich am Leben! Ich hab nicht mal Nachkommen, und doch sorge ich mich darum, wie es den Menschen ergehen wird, die nach meinem Ableben weiter existieren werden.

Ich appeliere an alle, die noch halbwegs bei Sinnen sind und sich nicht von ihren Ängsten, Neurosen, Befürchtungen, Unsicherheiten dauerhaft aus ihrer Mitte katapultieren lassen: Macht euch kundig. Schmeißt den Fernseher auf den Müll. Lest Bücher und Hintergrundinformationen. Holt euch das Wissen über eure Geschichte und die eures Landes zurück. Diskutiert mit Freunden. Entneurotisiert euch, indem ihr nach Selbsterkenntnis strebt, indem ihr euch ehrlich und aufrichtig und ohne Bewertung selbst beobachtet. Macht euch kundig über eure Psychologie, darüber, wie ihr, wie euer Seelenleben funktioniert. Laßt ab von profaner Ablenkung mittels Freizeitvergeudung, Computerspielen, Abfeiern und Saufen, Fernsehen usw. Das Leben ist viel zu kurz, um es mit sinnlosen Dumpfheiten zu verplempern.

(1) https://www.youtube.com/watch?v=IIdMY5ZbPU0
(2) https://www.pdfdrive.com/die-schock-strategie-d161161764.html
(3) https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/2020/corona/szenarienpapier-covid-19.html
https://tinyurl.com/y5eb4nb4

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.10.2020 09:32).

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