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  • Eiffel

441 Beiträge seit 12.07.2003

danke!

der Hinweis auf Winter ist Gold wert. ich bin inzwischen zum selben
Resultat gekommen, aber ich hab mich natürlich sehr gefreut, dass ein
Kenner der Verhältnisse wie Winter dieselben Kritikpunkte
identifiziert.

vielleicht ist am Beispiel der VSA ein Fänomen politischer Osmose zu
beobachten: die (naiven) Leute außerhalb der VSA - beispielsweise
Gumbrecht, Freyermuth und arme Mittel- und Südamerikaner - möchten in
die VSA, weil sie spüren, dass sie nur dort vor den rücksichtslosen
Operationen der VSA einigermaßen sicher sind. der Druck auf die VSA
wird dadurch sowohl an der Grenze als auch im Inneren so lang
anwachsen, bis sich die Gesellschaft und die Politik der VSA
grundlegend ändern. das kann auch durch ein Zusammenbrechen
geschehen. 2 Szenarien kommen mir sofort in den Sinn: Aufstand der
Armen oder Zahlungsunfähigkeit (Ironie der internationalen
Finanzpolitik: die VSA verhindern seit Jahren, dass auch für Staaten
ein Insolvenzrecht eingeführt wird).

mir fällt aber auf, dass das Bild, welches von verschiedenen
BesucherInnen, KorrespondentInnen und BeobachterInnen der VSA,
gezeichnet wird, vollkommen verschieden ausfällt, je nach dem wo in
den VSA und in welcher Schicht und mit welchen Vorstellungen sich die
VertreterInnen der aufgeführten 3 Gruppen mit ihrem Gegenstand
befassen. ich schließe daraus, dass die VSA ein äußerst vielfältiger
Staat sind, dem man mit Pauschalisierungen nicht gerecht wird. umso
mehr war ich verwundert, als Gumbrecht die Zahl von 25 - 30
Literaturwissenschaftlern für Britische Literatur von 35
Literaturwissenschaftlern insgesamt, davon maximal 5 für
VSamerikanische Literatur, nannte, um zu beweisen, dass die
Literaturwissenschaft in Standord nach Europa ausgerichtet sei, also
ob Europäische Literatur nur aus Britischer bestünde. wenn das kein
drastisches Beispiel für eine verzerrte Optik ist?!
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