enthalpy schrieb am 24.07.2024 14:30:
... Allerdings sehe ich da Parallelen zu Deutschland im 2. Weltkrieg.Da war die Bombardierung deutscher Städte auch ein legitimes Mittel, ein faschistisches Regime zu beseitigen.
Dagegen ist einzuwenden:
Nach dem Krieg setzten Briten und Amerikaner Untersuchungskommissionen ein, um die Auswirkungen ihres Bombenkrieges zu bewerten. Die britische Kommission nannte drei Faktoren für den Sieg der Alliierten: die Invasion in Frankreich, den Zusammenbruch der deutschen Industrie und das Austrocknen der Benzinversorgung. Die Bombardierung der deutschen Städte wurde nicht einmal erwähnt. Mitglieder der amerikanischen Kommission kamen zu der Einschätzung, die Flächenbombardements hätten den Krieg sogar verlängert: weil sie die Stadtbevölkerung auf ein Niveau gebracht hätten, auf dem die wenig industrielle Güter verbrauchte, also mehr Ressourcen für die Wehrmacht zur Verfügung standen. Und weil das Flächenbomben viele Kräfte gebunden und von der Bekämpfung militärisch sinnvoller Ziele abgezogen habe. Der US-Militärhistoriker Stephen Garrett, der die Argumente in einem Buch sorgfältig abwägt, kommt zu einem deutlichen Fazit: Spätestens ab 1944 seien die alliierten Flächenbombardements in ihrer Mehrzahl "ein Verbrechen und ein Fehler" gewesen.
Quelle: https://www.geo.de/magazine/geo-epoche/10844-rtkl-terror-gegen-den-terror