Damals musste das Land von Grund auf neu aufgebaut werden, heute sind solche Anstrengungen nicht mehr nötig. Und: damals waren die (vertriebenen deutschen) Flüchtlinge weitaus weniger willkommmen als gern verklärt wird: sie wurden vor allen Dingen als zusätzliche Esser wahrgenommen, welche um die knappen Nahrungsmittel und Wohnungen konkurrierten. Ich brauch da nur die Oma meiner Frau fragen - die hat das live und in Farbe noch miterlebt, in Stuttgart.
Tja. Und heute? Es sind zwar nur 1/10 der Flüchtlinge damals, das Land ist nicht mehr zerbombt und es gibt eigentlich genug, was man teilen könnte. Beliebter und willkommener sind sie aber trotzdem nicht. Heute sind es eben nicht knappe Nahrung und Wohnraum, sondern überlastete Sozialsysteme, sanktionierte Hartz-IV-Empfänger, fehlende Erwerbsarbeit und, wohl am stärksten so wahrgenommen, die Religion.