...da der Laie, insbesondere der deutsche Hyperinflationspaniker da
ja sofort die ausufernde Geldpolitik als Schuldigen vermutet.
Das ist aber nicht wirklich plausibel, da MEHR Geld nur verteuernd
wirken kann, wenn die Menschen mehr davon in der Tasche haben. Das
ist nun aber definitiv nicht (im entsprechenden Umfang) der Fall
gewesen, in D nicht und in Gesamteuropa schon gar nicht.
Natürlich könnte sich auch die Umlaufgeschwindigkeit erhöht haben,
was aber bei stagnierenden Einkommen ebenfalls nicht wirklich Sinn
macht.
Daher ist die Frage so interessant, wäre die Inflation importiert,
könnten mehrere Gründe schuld sein:
1) absackender Euro verteuert Importe
(ja, eine schwache Währung hilft den Exporten, aber ebenso wie mit
Niedriglöhnen ist das teuer erkauft)
2) mehr Spekulation auf Nahrungsmittel etc. (mehr Geld im Finanzmarkt
Dank laxer Geldpolitik)
3) bei Öl usw. Spekulation und steigende Preise, da zunehmende
weltweite Nachfrage bei gleichzeitigem Angebotsrückgang, sowie eine
Währung die das nicht ausgleichen kann
Gegen importierte Inflation kann man sehr wenig tun, man kann das
Geld verknappen und damit wertvoller machen. Das geht innerhalb des
Euro-Raumes aber nur sehr begrenzt (schon aus politischen Gründen)
und es gibt dann stets Opfer die dafür umso mehr Lasten tragen müssen
(mehr Arbeitslose). In einer sich anbahnenden Rezession ist das schon
gar nicht zu empfehlen, da es diese beschleunigt.
Die Frage bleibt also, wie verteilt man die Kosten einer Inflation im
Land möglichst sozialverträglich? Dass die Politik einer Inflation
machtlos gegenüber steht, glauben auch nur die, die eine
Wirtschaftskrise für gottgegebenes unbeeinflußbares Schicksal halten.
Inflationsindexierte Löhne (zumindest für unterhalb des
Einkommensmedians), regelmässig angepasste Sozialhilfen usw. sind
kein Hexenwerk (außer für Neoliberale wie Merkel).
Apropro:
"Der "Wettbewerbspakt", den Bundeskanzlerin Angela Merkel im März
[2011] beim EU-Gipfel beschließen lassen will, sieht eine
Harmonisierung des Renteneintrittsalters ebenso vor wie die
Abschaffung von inflationsindexierten Löhnen, die in einigen Ländern
Reallohnzuwächse garantieren. Wer eine gemeinsame Währung habe, könne
keine komplett unterschiedlichen Sozialsysteme haben, begründet
Merkel ihren Vorstoß."
http://www.welt.de/wirtschaft/article12470534/In-Europa-steht-der-Soz
ialstaat-unter-Beschuss.html
ja sofort die ausufernde Geldpolitik als Schuldigen vermutet.
Das ist aber nicht wirklich plausibel, da MEHR Geld nur verteuernd
wirken kann, wenn die Menschen mehr davon in der Tasche haben. Das
ist nun aber definitiv nicht (im entsprechenden Umfang) der Fall
gewesen, in D nicht und in Gesamteuropa schon gar nicht.
Natürlich könnte sich auch die Umlaufgeschwindigkeit erhöht haben,
was aber bei stagnierenden Einkommen ebenfalls nicht wirklich Sinn
macht.
Daher ist die Frage so interessant, wäre die Inflation importiert,
könnten mehrere Gründe schuld sein:
1) absackender Euro verteuert Importe
(ja, eine schwache Währung hilft den Exporten, aber ebenso wie mit
Niedriglöhnen ist das teuer erkauft)
2) mehr Spekulation auf Nahrungsmittel etc. (mehr Geld im Finanzmarkt
Dank laxer Geldpolitik)
3) bei Öl usw. Spekulation und steigende Preise, da zunehmende
weltweite Nachfrage bei gleichzeitigem Angebotsrückgang, sowie eine
Währung die das nicht ausgleichen kann
Gegen importierte Inflation kann man sehr wenig tun, man kann das
Geld verknappen und damit wertvoller machen. Das geht innerhalb des
Euro-Raumes aber nur sehr begrenzt (schon aus politischen Gründen)
und es gibt dann stets Opfer die dafür umso mehr Lasten tragen müssen
(mehr Arbeitslose). In einer sich anbahnenden Rezession ist das schon
gar nicht zu empfehlen, da es diese beschleunigt.
Die Frage bleibt also, wie verteilt man die Kosten einer Inflation im
Land möglichst sozialverträglich? Dass die Politik einer Inflation
machtlos gegenüber steht, glauben auch nur die, die eine
Wirtschaftskrise für gottgegebenes unbeeinflußbares Schicksal halten.
Inflationsindexierte Löhne (zumindest für unterhalb des
Einkommensmedians), regelmässig angepasste Sozialhilfen usw. sind
kein Hexenwerk (außer für Neoliberale wie Merkel).
Apropro:
"Der "Wettbewerbspakt", den Bundeskanzlerin Angela Merkel im März
[2011] beim EU-Gipfel beschließen lassen will, sieht eine
Harmonisierung des Renteneintrittsalters ebenso vor wie die
Abschaffung von inflationsindexierten Löhnen, die in einigen Ländern
Reallohnzuwächse garantieren. Wer eine gemeinsame Währung habe, könne
keine komplett unterschiedlichen Sozialsysteme haben, begründet
Merkel ihren Vorstoß."
http://www.welt.de/wirtschaft/article12470534/In-Europa-steht-der-Soz
ialstaat-unter-Beschuss.html