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  • M.O.I Abt. Wiederbeschaffung

mehr als 1000 Beiträge seit 30.03.2020

Inflation oder Teuerung?

Die Trennung ist da ökonomisch leider nicht ganz klar. Aber nun, Inflation wird typischerweise dadurch ausgelöst, dass die Verbraucher mehr Geld für den Konsum zur Verfügung haben oder dass eine Währung gezielt abgewertet wird, um die nationale Wirtschaft im internationalen Vergleich wettbewerbsfähiger zu machen.

Das Bauholz-Beispiel im Artikel zeigt eigentlich deutlich, dass es sich nicht um Inflation handelt, sondern dass hier eine Teuerung vorliegt. Auf der Basis der Gewinnerwartung der Hersteller, die eine temporär gestiegene Nachfrage ausnutzen wollten und dass das nicht ganz so funktioniert hat, wie sie sich es vorgestellt haben.

Steigen Abgaben, die Kosten für Vorprodukte oder sonstige Ressourcen, wird die Kostensteigerung natürlich beim Endverbraucher landen. Sofern der durch die Teuerung gezwungen ist, seinen Konsum zu reduzieren, weil die Löhne eben nicht entsprechend steigen, ist das eine Teuerung. Und wenn all das gedruckte Geld der EZB dann nur bei den Verbrauchern ankommt, deren Konsum bereits gesättigt ist, die also egal wie viel Geld sie bekommen, deswegen nicht noch mehr Erdnussbutter verbrauchen, führt das nicht zu einer Steigerung der Umsätze.

Und das ist doch genau die Situation, die wir grade haben. Nach anfänglichen Hamsteraktionen brechen die Umsätze ein. Siehe Umsatzstatistik des Einzelhandels.

Letzten Endes haben wir dazu dann noch eine Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar, seit Mai 2021 stetig. Oder eine Aufwertung des Dollars, je nachdem wie man das sehen mag. Vermutlich des Pudels Kern bei der ganzen Angelegenheit, das Ziel die Kaufkraft des Dollars zu bewahren. Also die Produkte, die sich deutsche oder europäische Verbraucher nicht mehr leisten können, landen nun auf dem US-Markt.

Na dann, kann man nur sagen, wohl bekommt's.

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