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  • M.O.I Abt. Wiederbeschaffung

mehr als 1000 Beiträge seit 30.03.2020

Re: Inflation oder Teuerung?

DcPS schrieb am 05.07.2022 12:58:

Der Kurs kommt durch Handelsbilanzen zustande, genauso Angebit/Nachfrage gesteuert.

Dann erklär mir doch mal, sich wie bei einem Handelsbilanzdefizit der USA von über 60 Mrd. pro Jahr allein für Deutschland - also die USA kauft auf Deckel - der Kursverlauf USD zu Euro ergibt. Ich meine auch für den Handel mit der Euro-Zone insgesamt hat die USA ein Defizit.

Frei schwebend, oder wie soll das gehen?

Echte Teuerung entsteht nur durch sinkende Produktivität oder begrenzte Ressourcen, die angebitsbegrenzend wirken.

Ach. Echt? Was ist dann eine unechte Teuerung? Eine Teuerung die nur so aussieht, weil der Azubi die Preisschilder vertauscht hat?

Warum sollte es zu einer Teuerung kommen, wenn die Ressourcen das Angebot begrenzen? Das passiert nur, wenn wie beim Bauholz der Faktor Gier mit von der Partie ist und dann ist die Teuerung nicht von Dauer, weil die Kunden sich zurückhalten und die Hersteller auf ihrem Zeugs sitzen bleiben.

Wenn sich Produktionsfaktoren durch externe - politische - Eingriffe verteuern, dann haben wir eine Teuerung. Wenn es der Produktionsfaktor Arbeit ist, der sich durch Lohnerhöhung verteuert, dann haben wir Inflation.

Weil aber steigende Produktivität die Triebkraft ist (genau darum werden Monopole nicht zugelassen, um das zu gewährleisten), scheidet ersteres aus, wenn keine Monopolstellung vorliegt.

Dann erklär doch bitte mal, wie es sein kann, dass trotz der beeindruckenden Steigerung der Produktivität im Sektor Land- und Forstwirtschaft grade Grundnahrungsmittel verteuern.

Produktivität und Monopole haben nun ganz und gar nichts miteinander zu tun. Man sagt zwar, dass Wettbewerb die Produktivität steigert, aber letztlich geht es eher darum, Abhängigkeiten zu vermeiden und die Preise angemessen zu halten.

Teuerung wegen Ressourcenverknappung ist leider unumgänglich, setzt aber voraus, daß die produzierbare Menge echten Bedarf nicht decken kann.

Nö. Marmelade ist bestimmt nicht von einer "Ressourcenverknappung" betroffen, und die ist auch bedarfsdeckend verfügbar. Wird trotzdem immer teurer.

Ist das nicht der Fall, ist es Inflation, ausgelöst durch Gier und Angst (davor, nicht genug abzubekommen).

Wie gesagt, damit es zu einer Inflation kommt, müssen die Löhne erhöht werden. Sonst bleiben die Hersteller oder die Distributoren auf den Waren sitzen, weil sie keinen Abnehmer mehr finden.

Außer natürlich, man kann die Waren im Ausland absetzen. Aber das geht halt auch nur eine Weile, dann muss man frische Arbeiter importieren, weil die vorherigen verhungert sind.

Wobei man im Hinterkopf behalten sollte, dass zu Exportweltmeisters Zeiten der Export auch nur 25% des BIP ausgemacht hat, 75% der Binnenkonsum.

Das ist beim Gas der Fall - es gibt ja genügend. Und wenig Einschränkungen über zwei Jahre, und wir haben das vergessen. Rechtfertigt doch nicht vielfache Preise, oder?
Es sind die Köpfe der Menschen, die dieses "Gespenst" wahr werden lassen, darf man als krank ansehen, dieses Verhalten.

Klar, beim Gas sind die Mitnahmeeffekte überdeutlich. Ebenso beim Öl. Wobei man da auch nicht ganz aus dem Auge verlieren darf, wie die Abgaben und vor allem die in Stein gemeißelten Pläne der Regierung aussehen. Die gesetzliche Vorgabe, in der nächsten Dekade nichts Fossiles mehr zu machen heißt natürlich auch auf zur letzten fröhlichen Jagd, entweder jetzt eine goldene Nase oder nie. Halali.

Und natürlich steckt der Preis von Gas oder Öl heute in jedem Produkt mit drin. Und da haben wir eben eine Teuerung, keine Inflation.

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