„Fridays for Future“
Aufräumen nach der Flutkatastrophe: Die Klima-Jugend will lieber streiken
https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2021/flutkatastrophe-klima-jugend-streikt/
„Stern“ entfernt Fake-Grafik über Starkregen
https://jungefreiheit.de/kultur/medien/2021/stern-entfernt-fake-grafik-ueber-starkregen-nach-tagelanger-kritik/
Im vergangenen Herbst gab das Hamburger Magazin Stern anläßlich des Weltklimatages freudig bekannt: „Zeichen zum Weltklimatag: Der Stern gestaltet gemeinsam mit ‘Fridays for Future’ ein Klimaheft“. Gleichzeitig sollten sich an besagtem Tag auch die digitalen Angebote „fast ausschließlich der Klimakrise“ widmen.
Nicht nur die Tatsache, daß ein Magazin, das nach eigenen Angaben für „qualitativ hochwertigen Journalismus“ steht, mit einer aktivistischen Bewegung zusammenarbeitet, sorgte für Kritik. Auch Wörter wie „Klimakrise“ verrieten die klare und einseitige Ausrichtung. „Der Stern verabschiedet sich vom Journalismus“, titelte etwa die Neue Zürcher Zeitung damals.
Zahl der Meßstationen stark gestiegen
Die Zusammenarbeit mit „Fridays for Future“ hat offenbar in der Hamburger Redaktion Spuren hinterlassen. Zumindest legt das eine Grafik nahe, die am 15. Juli in einem Artikel über Starkregen in Deutschland veröffentlicht wurde. Betitelt war die Grafik mit den Worten: „So haben sich Starkregenfälle entwickelt“. Darunter befanden sich dann neun Deutschlandkarten, auf denen die vermeintliche Entwicklung von Starkregenfällen zwischen 1996 und 2012 gezeigt werden sollte.
Die Grafik suggerierte, 1996 hätten Meßstationen nur vereinzelt Starkregenfälle (Niederschläge mit 15 Millimeter oder mehr pro Stunde) registriert. 16 Jahre später vervielfachten sie sich laut den Stern-Angaben jedoch. Beinahe die gesamte 2012-Karte war mit blauen Punkten markiert. Das war Wasser auf die Mühlen all derer, die den Klimawandel bzw. die „Klimakrise“ als Grund für die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands ausmachen. Nur: Die Grafik war irreführend. Denn die Zahl der Meßstationen wuchs in dieser Zeit stark an.
Grafik bleibt tagelang online
Mehreren Lesern fiel dies bereits kurz nach der Veröffentlichung auf. Der Sender soll daraufhin zwischenzeitlich auf die Rechercheplattform Correctiv verwiesen haben. Der Betreiber der Plattform „Frag den Staat“ schrieb schon am 16. Juli auf Twitter: „Diese Karten sind Murks und das weiß ich, weil ich die Daten für den Stern nach Bitten so geliefert habe mit der Warnung, daß es starke Unterschiede bei der Anzahl der Meßstationen gibt – Jahre also nicht einfach vergleichbar sind. Wurde ignoriert.“
Doch die Grafik blieb weiterhin online. Am Mittwoch äußerte sich der Moderator und Meteorologe Jörg Kachelmann und verwies auf die stark gewachsene Anzahl der Meßstationen in dieser Zeitspanne. Demnach gab es 1991 etwas mehr als 133 Stationen, 2021 hingegen fast 1.600. Er faßte zusammen: „Das Einzige, was man hier sieht, ist die Entwicklung der Zahl der Wetterstationen, die stündliche Regenmengen auswerfen können.“