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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Indianerkitsch oder die fiese Realität?

Ein alter Hut:
Die stolzen und edlen Apachen waren in der Realität damals Räubersippen, die davon lebten, friedliche Indianerstämme zu überfallen.

Hollywood begann, realistische Indianerfilme zu drehen, in denen die einheimischen Darsteller – für Europäer unverständlich – in ihren Muttersprachen miteinander kommunizierten.

Nein. Da war damals einfach dem Zeitgeist geschuldet. Im Schlepptau der 68'er wollten die damaligen Wokies in den USA zurück zur Natur. Und zwar nicht als Siedler/Cowboy, sondern als verkitscht, naturverbundener Indianer. Halt der mit dem Wolf tanzt und den Geistern redet.

Während es zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch zahlreiche indianische Staatswesen gab, die den amerikanischen "Pionieren" organisatorisch überlegen waren und nicht dem gängigen Indianerbild entsprechen, werden indianische Kultur und Geschichte in den populären Darstellungen auf die farbenprächtige Kultur der Prärieindianer und die Zeit der Indianerkriege reduziert.


Ernsthaft? Ich glaube das Kraut war schlecht.
Also es gab in Lateinamerika, von Mexiko bis runter in den tiefen Süden, echte und faszinierende Hochkulturen, die allerdings alle den europäischen Kulturen und Siedlern unterlegen waren.
Na, wer war für den ersten Genozid, nach der Ankunft der Europäer in Nord-Amerika verantwortlich? Nein, nicht die Engländer oder gar die Franzosen.
Es waren die Irokesen. Die beschafften sich bei ihrem Handelpartner. Damals die Niederländer, europäische Waffen und machten ihre Gegner damit platt.
Klar, denn ein ordentlicher Stahl, gar Schusswaffen, ist der dortigen Steinzeitkultur weit überlegen.
Wer sich auch einmal ernsthaft mit den Indianerkriegen auseinander setzt, bekommt ein völlig anderes Bild. Das waren damals nicht die bösen Weißen, welche die edlen Wilden ermordeten oder für ihre Zwecke einspannten. Es war genau umgekehrt.
Die Stämme hatten ihren jeweiligen Verbündeten/Handelspartner (Franzosen, Engländer, Niederländer, Spanier), mit denen die handelten und die ihnen Wohlstand und Überleben sicherten.
Was war das größte Drama mit den stärkstens Umwälzungen im Machtgefüge?
Als die Franzosen in Europa den Krieg verloren und die verbündeten Stämme plötzlich keinen Nachschub mehr an Waffen bekamen. Den ging sprichwörtlich die Munition aus und die wurde leichte Beute für die Verbündeten der Briten.
Besagte Irokesen vergrößerten ihr Territorium in den sog. Biberkriegen von einem Territorium am Ontario-See bis auf den fast den kompletten Nord, von der Ostküste, bis zum mittleren Westen der heutigen USA.
Mit welche Recht haben die einen größeren Anspruch auf das geraubte Land, das die weißen Siedler, die sie dann in die Schranken wiesen.

Passt halt alles nicht zu dem Indianerkitsch.
Das waren damals alle primitive Völker, die äußerst blutig und brutal gegeneinander vorgingen.

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