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  • Tene_sahe

37 Beiträge seit 28.01.2023

Re: Deutscher Kolonialismus?

kleinrudi schrieb am 29.01.2023 07:52:

Die erste Auswanderungswelle war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Da gab es nicht mal den Nationalstaat Deutschland. Die Auswanderer aus Europa sind auch nicht alle "westwärts" in die Prairie gezogen, sondern lebten oft in den Städten an der Ostküste. Und wie würde der Author die irische Auswanderer 1848 bezeichnen? Etwa als "Frühform des irischen Kolonialismus"?

Bezogen auf die "Landnahme" durch europäische Einwanderer spricht man tatsächlich von "internem Kolonialismus" gegenüber der Urbevölkerung, nicht nur in Amerika, sondern auch in Australien, Südafrika und anderswo. Karl Mays Fortsetzungsgeschichten erschienen, als in den deutschen Kleinstaaten der Wunsch nach einem "einigen Reich" und nach einer deutschen Identität stark war. Sein Bild des unfehlbaren, waffentechnisch überlegenen und moralisch sauberen Deutschen ("Old Shatterhand") und des zum Aussterben verurteilten Einheimischen hat das Selbstgefühl der Deutschen in den deutschen Kolonien zwischen 1884 und 1920 mitgeprägt. Ab 1893 erschienen die Winnetou-Bücher, in denen May seine tragenden Gestalten Winnetou und Old Shatterhand konsolidiert hatte.

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