Gast (775) schrieb am 02.02.2023 10:49:
In allen Büchern Karl Mays sind die Indianer die Ehrenwerten, die von weißen Bösewichtern drangsaliert werden.
Es waren aber keine "Bösewichter", von denen sich der Leser wunderbar distanzieren kann, um den Bösewichtern die Schuld in die Schuhe zu schieben.
Indianer hatten den Gewehren nichts Gleichwertiges entgegen zu setzen, das ist mit Schwäche gemeint. Darum kann man dieses Vorwort nicht als rassistischen Hinweis auf Charakterschwäche werten.
Das Problem liegt nicht bei den "Indianern", sondern in der Überzeugung, die Karl May und auch Sie vertreten, dass die Indianer keine "Chance" hatten. Um Ihnen Karl Mays Worte noch einmal zu wiederholen: "Der Indianer ist ein sterbender Mann". Haben Sie das gelesen?
Mit ihren Kriegsbögen konnten Indianer schneller schießen als Amerikaner mit ihren Vorderladern.
Indianer hatten immer den edlen starken Charakter in seinen Werken.
Nein. Die Kiowa-Indianer werden zum Beispiel von Karl May verteufelt. Mays "edler Indianer" muss sterben, damit der "edle Weiße" leben kann. Das hat sehr viel mit Mays eigener Biografie zu tun: Selbstverleugnung, um sich als Volksdichter in die bürgerliche Gesellschaft integrieren zu können. Das ist ihm wunderbar gelungen, denn für seine Gestalten bestand zur Zeit der deutschen Kolonien ein Bedarf.