Bisher galt in Ländern, die aus Angst vor einer "Farbenrevolution" (a.k.a. von NGOs initiierter Coup) hatten, dass man über das Verbieten von diesen Organisationen als "ausländischer Akteur" (US-engl. foreign agent) nur wenig Chancen hatte, das Volk unterschwellig zu einer Destabilisierung der gesellschaftlichen Lage zu bringen.
Als auf einmal massenweise Proteste gefühlt Tage nach dem Vorwurf begannen, der Iran würde Russland Drohnen liefern, und Muslima(!) nicht nur Kopftuch, sondern auch FEMEN-artig nackt mit Schrift auf der Brust herumliefen, war die Sache klar. Kulturell war das sicher nicht aus dem hochgläubigen iranischen Volk entstanden. Das kann man einem hier nur verkaufen, wenn er keine Kultur- oder Menschenkenntnis hat.
Ich frage mich, wie man es trotz NGO-Verbot und paranoider Bespitzelung der Leute sowie erschwerter Ein- und Ausreise schafft, trotzdem so viele Leute aufzuhetzen. Klar, in dem Land lebt man nicht gut, aber auch nicht bitterlich schlecht (92% aller Einwohner bekommen Sozialhilfe, wahrscheinlich aus dem Rohstoffexport finanziert, ähnlich wie in Libyen). Aber bisher hielt man die Republik vergleichsweise stabil, wenn man bedenkt, was das Land seit der islamischen Revolution von außen alles ertragen musste.