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  • Forenluder

553 Beiträge seit 24.12.2016

Re: Seien wir doch einmal realistisch

K3 schrieb am 17.07.2018 09:37:

Forenluder schrieb am 16.07.2018 01:01:

Zurück zum Universum. Es wird nicht nur aus diesem Artikel deutlich, dass kleinste Abweichungen in Startparametern und, nebenbei bemerkt auch im Verhältnis der Wechselwirkungskräfte, dazu führen, dass es das Universum, wie wir es kennen, nicht gibt.

Wenn man die Ausgangsparameter ändert, dann ändert sich
auch das Ergebnis.

Das ist eine Tautologie.

Wenn man die Ausgangsparameter nur winzig ändert, dann ändert sich nicht nur das Ergebnis (Tautologie), sondern es hört auf zu existieren.

Eine vernünftige Theorie würde erklären, welche Prozesse zu dieser Feinabstimmung der Naturkonstanten führt.

Bis wir diese Antwort kennen, müssen wir mit unseren "unvernünftigen"
und halbfertigen Theorien vorlieb nehmen. Die erklären zwar noch
nicht alles, und das behauptet auch niemand, aber schon eine ganze
Menge.

Die Alternative wäre, alles in den Müll zu werfen und mit den
Händen im Schoß abzuwarten, ob eine Erleuchtung vom
Himmel fällt.

Ich habe nicht gefordert, die Ergebnisse in den Müll zu treten, sondern realistisch einzuschätzen, wo wir stehen. Meine begründete Einschätzung ist eben, dass die derzeitige Theorie zu viele Wunder braucht und deswegen mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Kategorie "Schöpfungsmythen - gestern und heute" gehört.

Es ist im Ergebnis so etwas wie eine Evolution nötig.

Nein, ist es nicht. Das ist nur eine Möglichkeit von vielen.
Bei einer hypothetischen Evolution von Universen ist nicht klar,
was die Selektion sein soll, und wie die Vererbung funktioniert.

Es geht nur darum, dass ich weder an Wunder noch an blinden Zufall glaube. (Diese Arbeitshypothese hat sich in der Vergangenheit bewährt). Die Behauptung eines Selektionsmechanismus gilt nur, falls sich die Parameter unabhängig und zufällig so ergeben haben sollten. Alles andere wäre nämlich ein Wunder.

Eine befriedigende Erklärung wäre auch ein Zusammenhang über Extremalbedingungen, d.h. zwingend unter der Annahme eines Extremalprinzips. Eine in einem Draht aufgespannte Seifenblase genügt einem Minimumprinzip (kleinste Fläche), genauso wie ein Lichtstrahl, der durch unterschiedliche Medien wandert (Der Strahl findet einen Weg kürzester Zeit). Doch es gibt sicher noch ein paar andere Möglichkeiten, die weder Wunder noch blinden Zufall beinhalten.

Unakzeptabel ist als Erklärung: Die Parameter sind so, weil es uns gibt. Das ist eine Tautologie der schlimmsten Art.

Es kann bspw. auch sein, dass es eine beliebig große
Anzahl von Universen gibt, deren Parameter vollkommen
zufällig verteilt sind.

Und wir sitzen offenbar in einem lebensfreundlichen Universum,
genauso zufällig wie wir auf einer offenbar lebensfreundlichen
Erde sitzen, denn sonst gäbe es uns ja nicht.

Wie gesagt, eine Tautologie der schlimmsten Art


Eine andere Möglichkeit ist, dass es eine Zwangsläufigkeit bei
der Abstimmung der Naturkonstanten gibt, die wir noch nicht
kennen. Nur ist das wie gesagt kein Anlass, die gegenwärtigen Modelle
auf den Müll zu werfen.

Mit der Aussage kann ich leben. Aber es gibt eben Erkenntnisse unterschiedlicher Qualität. Die Newtonsche Mechanik, die Relativitätstheorie, die Quantenelektrodynamik werden vielleicht verfeinert werden, aber wohl nie im Papierkorb landen. Das liegt daran, dass man weiß, dass man von der Wahrheit höchstens ein paar Bruchteile entfernt ist.
Diese Qualität hat die derzeitige Theorie zur Geschichte des Universums nicht. Sie ist eine von vielen Möglichkeiten. Die derzeit wahrscheinlichste. Aber das heißt nichts, weil es so viele andere gibt, die ebenfalls nicht ganz abwegig sind.

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