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  • DcPS

mehr als 1000 Beiträge seit 19.02.2018

......und nach Weihnachten, möchte man fortsetzen

Für alles muß die Nato herhalten. Das Ghadaffi das Lockerby-Attentat ausführen ließ, ist vergessen? Natürlich hielt er Aufständische auch zurück, weil erstens er sie dazu gebracht hatte, sich zu erheben, und dies ihn zweitens in seiner Macht stützte.
Stellt sich die Frage der Moral als für oder gegen einen Mörder. Da gibt es die gleiche Fragestellung in Saudi-Arabien, wo die Grenze noch nicht überschritten scheint.

Was allerdings stimmt: Jedweder Eingriff in ein gewachsenes Gefüge löst einen Machtkampf aus, der brutal sein kann. Russische Revolution- Zar getötet - die Konsequenz war die Sowjetunion. Titow gestorben - Jugoslawien zerfiel. Ghadaffi getötet - Aufstände in Lybien.
Was ich da in erster Linie sehe: eine Einzelperson mit absoluter Macht vermag eine zeitlang unterschiedliche Gruppen durch Diktatur zusammenzuhalten, Die Widersprüche der Gesellschaft bleiben jedoch bestehen, und der Versuch, diese unterschiedlich zu lösen, zeigt sich im Kampf um die Macht.
Bei Erbfokgen stand der Nachfolger zumeist fest - manchmal wurde er sogar gewählt, und eine reibungslose Machtübernahme garantierte Stabilität. Auch in Diktaturen!

Wenn wir das verstehen, sollte man nicht immer denen die SchuLd geben, die die Einzelherscher beseitigen, damit schlimmeres verhindern. Wie es weitergeht, ist nicht berechenbar.
Sollte die USA gar einen Machthaber installieren, man würde ihr das auch zur Last legen.
Tatsächlich bringt ein Eingreifen die Möglichkeit von Verbesserungen mit sich, aber ob der entstehende Kapitalismus in Afrika eher Segen oder Fluch ist, gegenüber der Subsistenzwirtschaft mancher Gegenden, kann man verschieden beurteilen.

Deshalb gar nichts tun?
Selbst die Kolonialisierung kann als Fehler angesehen werden, weil dadurch die Zahl der Menschen wuchs: die Kindersterblichkeit ging zurück. Schädlich heute, wenn Millionen hungern, und trotzdem hat man etwas getan für die Entwicklung der Menschen.

Wenn wir kritisieren, sollten wir uns des Dualismus eines jeden Handelns klar sein. Unsere eigene Entwicklung ist untrennbar mit der anderer verbunden - und Folgen hat jedweder menschliche bloße Kontakt.

Wer vermag zu sagen, was passiert wäre, Ghadaffi nicht entmachtet worden wäre?
Wenn Hussein den Irak-Krieg gewonnen hätte?

Wir leben in einer sich ständig verändernden Welt, ob wir wollen oder nicht. Der Versuch, diese zu verbessern, ist uns Menschen zu eigen. Welche Mittel man einsetzt, ergibt sich in jeder Gruppe anders.
Die USA mag Mancgen da teuflisch erscheinen, und ist doch ein Teil von jener Kraft, die Böses/Gutes will, doch Gures/Böses schafft, um Goethe zu vervollständigen.
Heute hat die Neue Züricher Zeitung ein Interwiew mit einem Clanführer aus Afghanistan gedruckt, man lese das bitte mal. Seiner Aussage nach hat er neben vernünftigen Ansichten auch solche, die wir nicht akzeptieren. Frauen bleiben unterdrückt, auch wenn "die, die wir gebrauchen können", arbeiten dürfen.
Und so sollten wir das mal dialektisch sehen: Eine Revolution (und das ist es, in den Köpfen) kann man nicht einfach exportieren, das muß reifen. Erst das Sein verändern, dann das Bewußtsein.
Daß die Geheimdienste, die potentielle Machthaber abklopfen, mit dem Wertvollsten im Kapitalismus locken, mit Papiergeld, ist auch nicht hilfreich: Gier ist nicht Macht, und Widersprücke kann man damit selten lösen. Da die Gruppen verstehen, und mit diesem Verständnis Änderungen zu bewirken, dürfte erfolgversprechender sein.

Fazit: Der Artikel spricht Wahrheiten aus, kann sie aber nicht korrekt einordnen, Damit bkeibt er ideologisch, wenig hilfreich. Die wirklichen Zwänge und Notwendigkeiten bleiben so verborgen. Das Schicksal jeder Gruppe liegt in ihren eigenen Händen, und sich In eine Gruppenhierarchie einzuordnen, ist immer möglich. Nur dies vermeidet ungute, zumeist temporäre Entwicklungen. Bis sich Demokratie durchsetzt, dauert es Jahrhunderte, etwas Geduld steht uns da zu.

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