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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

#IchBinFürEntrümpeln

Unsere Universität sind in allererster Linie Ausbildungsstätten wir Wirtschaft und Gesellschaft. Nur ein verschwindend geringer Teil der Studenten soll überhaupt im staatlichen Wissenschaftssystem eine Karriere machen. Das Ziel ist der Prof und eine kleine Anzahl an akad. Räten. Mit den befristeten Stellen soll jungen Akademikern eine Möglichkeit gegeben werden, ihre Leistung unter Beweis zu stellen und bei hinreichender Brillianz schnell auf eine der beiden Stellentypen zu verschwinden.
Eine Art von Versager-Mittelbau, der nicht für eine Top-Stelle taugt, aber auch nicht in der Wirtschaft unterkommt, war nie Sinn und Zweck der Übung.

Die Geisteswissenschaften stehen unter einem besonderen Druck, weil ihre Forschung keine unmittelbar technologisch oder wirtschaftlich verwertbaren Ergebnisse erbringt. Gerade deswegen sind sie aber auch der Indikator für das, was vorhin als "Wissenschaftsfreiheit" angesprochen wurde. Wenn die Geisteswissenschaften unter Voraussetzung der gleichen ökonomischen Ideologie, die auch das Bildungssystem fest im Griff hat, als "unnütz" oder gar als "Geschwätz" diffamiert werden, ist das alarmierend.

Die Geisteswissenschaften sind größtenteils reiner Bullshit. Neben der wenigen guten oder gar brillianten Forschung gibt es zu rund 90% Bullshit, der gerne dann auch Mal das komplette Gegenteil erzählt.
Während die Naturwissenschaften die Formalisierung und Grundlagenkrise hinter sich haben und zu richtigen Wissenschaften geworden sind, geht in den niederen Etagen des Betriebs immer noch zu, wie im Mittelalter. Da sollte man nicht von Forschern und Wissenschaftlern lieber von Gelehrten und manchmal auch von Schulen sprechen.
Zu jedem wirren Quatsch findet man dort etwas. Eine Konsolidierung oder gar Fortschritt findet dort nicht statt.

Nebenbei: Auch ganz oben im Elfenbeinturm und gar in der Verwaltung ist es den Leuten wichtig, verargumentieren zu können, wofür die hart erarbeiteten Steuergelder draufgehen. Was dort recht ist, sollte beim Niederwild billig sein.

"Wissenschaft muss radikal frei sein"

Mein Vorschlag:
Bis auf ganz wenige Fächer gibt es gar keinen Grund, warum die Leute sich nicht auch er einmal im wahren Leben etablieren bzw. nach einer gewissen Zeit dorthin zurück sollten. Gerade die Sozialwissenschaften kranken an ihrer praxisferne.
Analoge Aussagen gelten auch für die Ingenieurswissenschaften, wie z.B. die Informatik.
Was soll da gutes bei herauskommen?

Danach darf Wissenschaft auch relativ frei sein. Das "relativ" bezieht sich hier immer auf die Verargumentierbarkeit der Steuergelder. Wer völlig frei unterwegs sein will, der darf das gerne mit dem eigenen Geld machen.

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