Ich habe nie behauptet, dass es die Meinungsfreiheit bei der evangelischen oder katholischen Kirche gegeben hätte. Ich behaupte, dass die Apostel die Redefreiheit für sich in Anspruch genommen haben und beziehe mich dabei auf die Apostelgeschichte 4,18-20. Hier weigert sich Petrus (nach katholischer Lehre der erste Papst) explizit, dem Befehl der Hohen Rates Folge zu leisten, er soll doch gefälligst künftig schweigen: „Und sie riefen sie und geboten ihnen, keinesfalls zu verkünden oder zu lehren in dem Namen Jesu. Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott. Wir können's ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.“
Aber dass die französischen Revolutionäre die Meinungsfreiheit so gemocht haben, kann ich auch nicht nachvollziehen. Warum haben sie denn so viele Revolutionäre geköpft? Wohl deshalb, weil sie anderer Meinung waren.
Dass man Mt 5,22 und Mt 7,19 als Aufruf zum Mord interpretieren kann, höre ich hier zum ersten mal.