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  • nick45

424 Beiträge seit 14.09.2005

Wobei ...

heute morgen war im DLF ein Interview mit einem der 
Europa-Parlament-Befürworter der Neuregelung. Der hatte durchaus
ein paar gute Argumente:

- Zur Zeit ist es tatsächlich so, dass die Vergabe von 
  Konzessionen/Nutzungsrechten kaum transparent ist.
  Sprich: alle paar Jahre setzen sich Städte und Hafenunternehmen
  zusammen und klüngeln hinter verschlossenen Türen aus,
  wer in den Häfen Geld machen darf. Der Bürger kann nur hoffen,
  dass da nicht wirklich *geklüngelt* wird.

- Gerade in Südeuropa gibt es wohl etliche Häfen, in denen 
  tatsächlich nur schlechter Service für teures Geld angeboten
  wird. Sprich - es existiert ein lokales Monopol; und einem Reeder
  der diesen Hafen nutzen will, entstehen deutlich höhere Kosten
  ... und Kosten werden ja bekanntlich an den Verbraucher 
  durchgereicht.

Soll heißen: einzelne Aspekte hätten wohl durchaus Sinn gemacht.

Was zb spricht dagegen, dass die verpachteten Hafenflächen alle
30, 40 Jahre neu und öffentlich ausgeschrieben werden müssen?
Und dann _transparent_ entschieden wird, welche Firma den Zuschlag
bekommt?

Gleichzeitig fand ich die Argumentation aber auch sehr seltsam:
- These 1 war: die Städte werden mehr einnehmen, weil es mehr
    Wettbewerb um Pachtflächen geben wird; und damit auch die
    Bereitschaft steigt, mehr Pacht zu bezahlen
- These 2 war: für die Reeder wird es eher billiger, weil 
    eben jene schwarzen Schafe nicht mehr den ganzen Hafen
    kontrollieren, somit schlechtservice für teuergeld 
    nicht mehr funktioniert
- These 3 war: es wird kein Sozialdumping geben; die Löhne 
    bleiben stabil; die Jobs sicher

Hmm. Also zusammengefaßt: die Hafen-Firmen hätten mehr
Wettbewerb; dadurch höhere Kosten; können aber weniger für
ihre Dienstleistungen verlangen. Und die Löhne der AN bleiben
gleich.

Aha. Erahne ich da ein Paradoxon?

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