mauricetwin schrieb am 21. Juni 2015 14:26
[...]
> Er wusste also, mit 8 Jahren, dass es Konzentrationslager gab.
Das war weithin bekannt, wie hätte man es auch geheim halten sollen?
In der Etappe wurde offen darüber geredet, was man hinter der Front
gesehen hatte und die, die in der Nähe der Lager wohnten, haben na-
türlich auch mitbekommen, was da drin vor sich ging. Mir wurde er-
zählt, in meinem oberschlesischen Familienzweig wäre seinerzeit die
Geschichte von dem angeheirateten Schwippschwager der Großtante
der Schwiegermutter erzählt worden, einem Lokführer: Züge immer
voller Menschen nach Auschwitz rein, immer nur leere Züge raus.
Erst vor ein paar Monaten habe ich (Glotze, Militärhistoriker) he-
rausgefunden, daß es sich dabei wohl um eine Erinnerungstäuschung
handelt, weil das keine Geschichte aus meiner Familie ist sondern
seinerzeit ein geflügeltes Wort war.
Wer das damals nicht wußte, wollte es nicht wissen.
[...]
> Er wusste also, mit 8 Jahren, dass es Konzentrationslager gab.
Das war weithin bekannt, wie hätte man es auch geheim halten sollen?
In der Etappe wurde offen darüber geredet, was man hinter der Front
gesehen hatte und die, die in der Nähe der Lager wohnten, haben na-
türlich auch mitbekommen, was da drin vor sich ging. Mir wurde er-
zählt, in meinem oberschlesischen Familienzweig wäre seinerzeit die
Geschichte von dem angeheirateten Schwippschwager der Großtante
der Schwiegermutter erzählt worden, einem Lokführer: Züge immer
voller Menschen nach Auschwitz rein, immer nur leere Züge raus.
Erst vor ein paar Monaten habe ich (Glotze, Militärhistoriker) he-
rausgefunden, daß es sich dabei wohl um eine Erinnerungstäuschung
handelt, weil das keine Geschichte aus meiner Familie ist sondern
seinerzeit ein geflügeltes Wort war.
Wer das damals nicht wußte, wollte es nicht wissen.